Whitmarsh: "Keine großen Fehler begangen, aber..."

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh glaubt, dass für Jenson Button mit einer anderen Strategie mehr als Platz sechs drin gewesen wäre

(Motorsport-Total.com) - Leichter Aufwärtstrend bei McLaren: Jenson Button präsentierte sich im Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps gut aufgelegt und durfte zwischenzeitlich sogar von einem Podestplatz träumen. Weil sich die vorgesehene Einstoppstrategie aber nicht als erfolgversprechend herausstellte, holte man Button in der Schlussphase noch einmal für einen Reifenwechsel an die Box. Nach 44 Runden kreuzte der Ex-Champion die Linie als Sechster. Teamkollege Sergio Perez (11.) verpasste die Punkteränge nach einer Durchfahrtsstrafe knapp.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Jenson Button

Im Ziel lag Jenson Button hinter Mark Webber - Martin Whitmarsh ärgert's Zoom

Rückblickend ärgert man sich im Lager der Chrompfeile, Button nicht von Beginn an auf eine Zweistoppstrategie gesetzt zu haben. "Mit einer Zweistoppstrategie wären wir wohl besser dran gewesen. Ich sage, nicht, dass wir die Mercedes-Jungs oder Mark (Red-Bull-Pilot Webber; Anm. d. Red.) geschlagen hätten, aber zumindest hätten wir ihnen einen Kampf liefern können", glaubt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh mit Blick auf die Piloten auf den Plätzen drei bis fünf und merkt an: "Wir haben heute keine großen Fehler begangen, waren aber auch nicht gerade begeisternd unterwegs."

Immerhin: Dank der von Button eingefahrenen acht WM-Punkte zog McLaren in der Konstrukteurswertung an Force India vorbei auf Platz fünf. Whitmarsh sieht dies nur als Bestätigung des Aufwärtstrends. "Wir haben Fortschritte gemacht und waren heute schneller als beide Mercedes, ein Red Bull und ein Ferrari", sagt der McLaren-Teamchef, wobei der angesprochene Ferrari von Felipe Massa im Ziel das einzige der genannten Autos war, das hinter Button einlief.

Dennoch: "Jetzt können wir über Podestplätze nachdenken", meint Whitmarsh und teilt damit die Meinung, die Button bereits nach dem Ungarn-Grand-Prix in die Mikrofone diktiert hatte. Der McLaren-Teamchef macht keinen Hehl daraus, dass man mit dem MP4/28 nach wie vor hinter dem ursprünglichen Fahrplan zurückliegt. "An die Situation in der Weltmeisterschaft denken wir nicht. Wir erledigen einen Großteil unserer aerodynamischen Entwicklungsarbeit nicht in der Fabrik in Woking, sondern direkt an der Strecke. Das ist natürlich nicht immer die beste Vorbereitung auf ein Rennen, doch wir sind Kämpfer und geben nicht auf."