• 16.04.2010 11:45

  • von Stefan Ziegler

Whitmarsh: Hamilton ist nicht gefährlich

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh hält die Fahrweise von Lewis Hamilton für nicht gefährlich - Kritik und Unverständnis durch die Fahrerkollegen

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton beendete den Großen Preis von Malaysia zwar nicht auf dem Siegertreppchen, sorgte mit einem Fahrmanöver aber dennoch für große Schlagzeilen: Nachdem der McLaren-Pilot an Renault-Fahrer Vitaly Petrov vorbeigefahren war, versuchte Hamilton, den Russen durch einen Zickzack-Kurs von seinem Heck abzuschütteln. Dabei wechselte Hamilton mehrfach seine Linie.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Vitaly Petrov

Dieses Duell erhitzt die Gemüter der Formel 1 noch immer - auch in Schanghai

Diese Aktion rief die Rennleitung auf den Plan, welche den Weltmeister von 2008 anschließend mit einer Verwarnung bedachte. Damit ist diese Geschichte allerdings noch nicht vom Tisch, denn die Fahrerkollegen wollen Hamiltons Verhalten im Fahrerbriefing von China noch einmal diskutieren. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh hält die Sachlage aber für offensichtlich und geklärt.#w1#

"Die Stewards haben sich diese Szene angesehen und entschieden sich, Lewis nicht zu bestrafen", erklärt das britische Teamoberhaupt vor dem vierten Rennen des Jahres. "Lewis wollte den Windschatten unterbrechen und keinen Überholversuch verhindern. Er fährt immer mit großer Leidenschaft, will dabei aber stets auf der sicheren Seite sein", gibt Whitmarsh in Schanghai zu Protokoll.


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Malaysia


Formel-1-Routinier Rubens Barrichello beurteilt die Szene aus Sepang etwas anders: "Das ist nicht die richtige Verhaltensweise", wird der brasilianische Rennfahrer von 'Autosport' zitiert. "Ich habe mir das alleine vor dem Fernseher angeschaut und war sehr kritisch dabei. Wäre Lewis bei mir gewesen, dann hätte er einen heftigen Anpfiff von mir kassiert. Das war einfach nicht okay", findet Barrichello.

Der Williams-Pilot verweist darauf, dass die Formel-1-Fahrer "eine Art Übereinkunft" hätten, wonach "man beim Verteidigen nur einmal die Linie wechseln darf", so Barrichello. Petrovs Teamkollege Robert Kubica stößt vor dem China-Rennen ins gleiche Horn: "Wenn ich mir die Regeln vor Augen führe, dann sind sie mir vollkommen klar", hält der polnische Renault-Pilot in Schanghai fest.

"Wenn ich mir das Rennen in Malaysia ansehe, dann ist das nicht so offensichtlich für mich", erläutert Kubica, will den Schwarzen Peter allerdings nicht alleine McLaren-Pilot Hamilton zuschieben: "Ich denke nicht, dass es nur einen Fahrer gab, der seine Linie mehrfach wechselte", sagt der frühere BMW Sauber F1 Team Pilot, ohne jedoch konkreter zu werden und weitere Namen zu nennen.