• 07.09.2013 09:38

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Weiterhin Verwirrspiel um Rennkalender 2014

Bernie Ecclestone will den aktuellen Kalenderentwurf 2014 nicht selbst in Umlauf gebracht haben - US-Amerikaner hoffen weiterhin auf New Jersey

(Motorsport-Total.com) - Diese Woche wurde den Teams ein erster Entwurf des Formel-1-Rennkalenders 2014 zugespielt, mit 21 Terminen und ohne New Jersey. Doch bis die finale Version im Dezember vom FIA-Motorsport-Weltrat ratifiziert wird, ist es noch ein langer Weg.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone arbeitet derzeit am neuen Rennkalender für die Saison 2014 Zoom

Denn der aktuelle Entwurf, der den Teams an die Hand gegeben wurde, hat laut Bernie Ecclestone keinen offiziellen Charakter: "Der Kalender wurde noch nicht erstellt. Ich weiß nicht, wer einen hat. Ich sage, es gibt keinen Kalenderentwurf", behauptet der Formel-1-Geschäftsführer gegenüber 'Reuters'. Tatsächlich wird im Paddock aber schon seit Wochen über verschiedene Varianten spekuliert.

Als wahrscheinlich gilt, dass Österreich, Russland und Mexiko neu aufgenommen werden, dafür fliegt Indien vorübergehend raus. Dass Südkorea in den aktuell kursierenden Entwürfen noch drin ist, überrascht viele - zumindest gibt es dort offenbar keine Zahlungsprobleme. Doch genau wie Russland (Strecke muss von der FIA abgenommen werden) und Mexiko (Vertrag noch nicht unterschrieben) ist auch Südkorea mit einem Fragezeichen versehen.

Selbst das Thema New Jersey scheint für 2014 noch nicht hundertprozentig abgeschlossen zu sein: "Der Kalender, der den Teams in Monza zugespielt wurde, ist lediglich ein Entwurf", wird Nick Craw, Präsident des US-amerikanischen FIA-Verbandes ACCUS, von 'Reuters' zitiert. "Dieser beinhaltet mehr Events, als untergebracht werden können, aber er beinhaltet einige andere Events, die noch untergebracht werden könnten, nicht."

Demnach habe New Jersey einen neuen Antrag auf Aufnahme gestellt, der vom Motorsport-Weltrat am 27. September in Kroatien behandelt werden soll. Im Dezember trifft der Weltrat dann seine finale Entscheidung, auf Basis des Vorschlags von Ecclestone. "Es wird viel darüber spekuliert, ob alle 21 Termine halten", sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Letztendlich ist es Bernies Job, den Kalender zusammenzustellen."

"Ich glaube, manchmal muss auch er spekulieren, wie durchführbar oder realistisch einige der Events sind", meint der Brite. Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon ergänzt: "Bernies Verhandlungen mit den Veranstaltern scheinen von außen betrachtet ganz schön verworren zu sein." Einige Fälle seien "schwierig vorherzusehen. Es gibt Bekanntgaben, dass ein Rennen stattfinden wird, aber dann kommt es doch anders."

Hinter dem aktuellen Verwirrspiel um Kalenderentwürfe, die Ecclestone angeblich nie selbst erstellt hat, könnte auch Kalkül stecken. So ist es in der Formel 1 nicht unüblich, hypothetische Szenarien in Umlauf zu bringen, um die Reaktionen darauf abzuwarten. Sollten diese besonders negativ (oder auch positiv) sein, kann Ecclestone dann in seinem tatsächlichen Entwurf darauf Rücksicht nehmen.