• 05.06.2007 09:34

  • von Fabian Hust

Weber: "Das war nicht der Ralf, wie ich ihn kenne"

Ex-Manager Willi Weber ist entsetzt über die derzeitige Form von Ralf Schumacher und hofft, dass der Toyota-Fahrer in Kanada "auf den Putz hauen" wird

(Motorsport-Total.com) - Nach einem enttäuschenden Wochenende in Monte Carlo sorgte Ralf Schumacher in den vergangenen Tagen wieder für Schlagzeilen. Erneut war die Rede von einem möglichen Ersatz durch Testfahrer Franck Montagny oder gar durch den Überraschungsmann aus dem 3. Freien Training am Samstag in Monaco, Spyker-Pilot Adrian Sutil. Auch über eine angebliche "letzte Chance" wurde berichtet, so soll der Deutsche bei den Rennen in Kanada und den USA zeigen, dass er konkurrenzfähig fahren kann.

Titel-Bild zur News: Willi Weber

Weber rät Ralf Schumacher, über einen Wechsel des Arbeitgebers nachzudenken

Kurze Zeit später wurden alle Gerüchte dementiert. Montagny sei nicht schneller als Schumacher, ließ ein Teaminsider durchblicken, Sutil-Manager Manfred Zimmermann wies die Wechselgerüchte zurück und Toyotas John Howett versicherte, dass die aktuellen Probleme nicht die Schuld des Fahrers sondern des Teams seien, das seinem Fahrer ein besseres Auto zur Verfügung stellen müsse.#w1#

Während Toyotas Technischer Direktor Pascal Vasselon rätselt, warum Ralf Schumacher mit dem Auto nicht zurecht kommt, obwohl er in Bezug auf das Setup nicht an Limits gestoßen ist, hofft Ralf Schumacher, dass es für ihn in Montreal wieder besser laufen wird.

Die Strecke lag dem Kerpener in der Vergangenheit gut. So holte er 2001 für das BMW Williams F1 Team den Sieg, sicherte sich 2003 und 2004 die Pole Position. 2003 wurde der 31-Jährige Zweiter, 2004 wurde der zweite Platz wegen nicht reglementkonformer Bremsenbelüftungen aberkannt. 2005 punktete er als Sechster während er 2006 mit Reifenproblemen aufgeben musste.

Ex-Manager Willi Weber handelte einst den "Vertrag seines Lebens" für Ralf Schumacher mit Toyota aus, der dem Wahl-Österreicher angeblich 45 Millionen Euro innerhalb von drei Jahren einbringt. Im Moment hat der 65-Jährige das Gefühl, dass sein ehemaliger Schützling "in keiner guten Verfassung ist", wie Weber von der 'Bild'-Zeitung zitiert wird.

Ralf Schumacher sei bei den Japanern "in eine Spirale geraten, die ihn immer weiter nach unten zieht". Das Rennen in Monte Carlo habe ihn "schockiert", weil er einfach nicht nach vorne kam: "Das war nicht der Ralf, den ich kenne."

Wäre Willi Weber noch heute Ralf Schumachers Manager, so würde er ihm empfehlen, "endlich mal intern auf den Putz zu hauen". Er könne nicht akzeptieren, dass sein Arbeitgeber seinen Ruf ruiniere, da man ihm kein Auto zur Verfügung stellt, mit dem er an alte Leistungen anknüpfen kann. Eventuell müsse Ralf Schumacher auch an einen Wechsel des Teams denken: "Ein Neubeginn setzt fast immer neue Kräfte frei."