• 17.04.2009 17:33

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Webber sieht Brawn weiter in eigener Liga

Obwohl Red Bull 2009 besser denn je aufgestellt ist, hat Mark Webber kaum Hoffnung auf den ganz großen Wurf in Form des WM-Titels

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat derzeit zweifellos das schnellste Auto mit einem konventionellen Diffusor, was Mark Webber und Sebastian Vettel heute in Schanghai mit den Plätzen vier und fünf im Freien Training eindrucksvoll untermauerten. Nächstbestes Non-Diffuser-Car war Heikki Kovalainens Silberpfeil auf Rang neun - mit etwa einer halben Sekunde Rückstand auf die Red Bulls.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber im Freien Training zum Grand Prix von China in Schanghai

Doch Webber weiß, dass der fehlende Doppeldecker-Diffusor ein gravierendes Manko ist: "Keine Frage, der Doppeldecker ist ein konkurrenzfähiges Konzept, denn alle drei Teams, die ihn haben, sind verflixt schnell", erklärte der Australier und fügte an: "Ich glaube, dass es in der aktuellen Situation sehr, sehr schwierig wird, Brawn noch einzuholen. Es ist genauer gesagt so gut wie unmöglich. Daher müssen wir unser Auto jetzt umbauen."#w1#

Das wird auch passieren: Ähnlich wie McLaren-Mercedes schon an diesem Wochenende soll Red Bull in Barcelona am 10. Mai erstmals mit einem Interimsdesign fahren. Ein Komplettumbau des Diffusors, für den auch die Radaufhängung und die Heckpartie modifiziert werden müssen, soll bis Istanbul am 7. Juni folgen. Stardesigner Adrian Newey hat sich extra in der Fabrik in Milton Keynes verbarrikadiert, um konzentriert arbeiten zu können.

Dafür ist Red Bull eine andere Sorge los, denn der Renault-V8 scheint dank der veränderten FIA-Einstufung im Gegensatz zu 2008 keinen Konkurrenznachteil mehr darzustellen: "Wir sind vom Motor her viel besser aufgestellt", räumte Webber ein. "Man kann schon sagen, dass Renault damit im Vorjahr ein Problem hatte." Gar nicht auszudenken, was ohne dieses Handicap in der vergangenen Saison möglich gewesen wäre, wenn man an die Toro-Rosso-Erfolge denkt...

Ebenfalls "besser als erwartet" waren zumindest heute die im Vorfeld scharf kritisierten Bridgestone-Slicks: "Wir haben damit gerechnet, dass der weiche Option eine komplette Katastrophe sein würde, aber eigentlich war er nicht so schlecht", so Webber. "Ich bin aber kein Fan davon, dass die Unterschiede zwischen den Mischungen so groß sind. Da sehen wir Fahrer auf der Strecke wie Amateure aus, weil man nur noch herumrollen kann, wenn die Reifen einmal hinüber sind."