• 06.10.2011 09:25

  • von Stefan Ziegler

Webber schwärmt: "Ein Kurs der alten Schule"

Red-Bull-Fahrer Mark Webber findet viel Gefallen am Suzuka International Racing Course, warnt aber vor den durchaus tückischen Streckenabschnitten

(Motorsport-Total.com) - Gemeinsam mit Spa-Francorchamps gilt Suzuka als Lieblingsstrecke der meisten Fahrer im Formel-1-Starterfeld. Der als liegende Acht konzipierte Kurs in Japan sorgt regelmäßig für leuchtende Augen bei den Protagonisten, denn der Suzuka International Racing Course genießt nicht umsonst den Ruf einer Fahrerstrecke. Red-Bull-Pilot Mark Webber ist jedenfalls ein erklärter Fan dieser speziellen Rennbahn.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber nimmt den Kurs in Suzuka stets mit großer Freude unter die Räder

"Es handelt sich um eine phänomenale Strecke", schreibt der Australier vor dem fünftletzten Rennen in seiner 'BBC-Kolumne'. "Suzuka ist ein Kurs der alten Schule, der sich im Prinzip noch in seinem ursprünglichen Zustand befindet. Auch wenn man die Sicherheit verbesserte, behielt diese Strecke doch viele ihrer alten Merkmale. Du merkst schon zu Beginn einer Runde, dass es ein besonderer Ort ist."

Viele der modernen Kurse könnten mit Suzuka einfach nicht mithalten, meint Webber. Alleine die S-Kurven zu Beginn einer Runde seien genug, um komplette Rennstrecken auszustechen. "Wenn du durch diese Passage hindurch bist, fühlt es sich ungefähr so an, wie etwa acht Umläufe in Bahrain - und dann hast du noch nicht einmal den ersten Sektor von Suzuka hinter dir", witzelt der Routinier.

"Du musst sehr präzise fahren." Mark Webber

Insgesamt erfordere Suzuka höchste Aufmerksamkeit seitens der Piloten. "Du musst sehr präzise fahren, denn speziell die Randsteine sind eine Herausforderung", erklärt Webber. "Machst du da nur einen kleinen Fehler, verlierst du die Kontrolle und wirst zum Passagier." Dies gilt für viele Passagen, denn auf der japanischen Strecke herrschen zumeist schnelle Kurven wie die berühmte 130R vor.

"Das ist eine der schnellsten Kurven im Formel-1-Kalender", meint Webber. "Sie wurde ein bisschen offener gestaltet, um die Sicherheit zu verbessern. Trotzdem ist diese Ecke noch immer richtig spektakulär und sicherlich nicht einfach zu meistern." Auch die Zielkurve hat es mächtig in sich, wie viele Unfälle über die Jahre immer wieder belegen. "Dabei scheint es ein einfacher Bogen zu sein."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Japan


"Es kann dich dort erwischen, wenn du nicht konzentriert bist", erklärt Webber. "In diesem Bereich bist du versucht, etwas an deinem Lenkrad zu verstellen. Es handelt sich aber um eine blinde Kurve und am besten ist, dem Auto einfach auf der Außenseite seinen Lauf zu lassen. Das Problem ist nur: Kommst du mit einem Reifen auf das Gras, kannst du es nicht mehr retten", sagt der 35-Jährige.

Die Gefahr stelle jedoch auch einen gewissen Reiz dar, den man als Fahrer auf anderen Strecken durchaus vermisse. "Das ist halt, was Suzuka ausmacht. Du hast keinen Raum für Fehler", meint Webber und erläutert seine Sicht der Dinge: "Selbst scheinbar harmlose Kurven können dich aufs Kreuz legen. Darum geht es nun einmal in der Formel 1" - und speziell an diesem Wochenende...