Webber bezeichnet 2010 als letzte Chance auf den Titel
Red-Bull-Fahrer Mark Webber scheint nicht mehr länger vom Titelgewinn in der Formel 1 zu träumen, macht sich im Hinblick auf 2010 aber keine Vorwürfe
(Motorsport-Total.com) - 2010 erlebte Mark Webber seine bis dato erfolgreichste Saison in der Formel 1 und ging sogar mit intakten Titelchancen in das letzte Rennen des Jahres - nur um in Abu Dhabi zu sehen, wie Red-Bull-Teamkollege Sebastian Vettel die WM mit einem Sieg zu seinen Gunsten drehte. Seither scheint der junge Deutsche im österreichisch-britischen Rennstall klar die Oberhand im Teamduell zu haben.
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Im Rückspiegel: Mark Webber hält 2010 für eine verpasste Chance auf den Titel
Die Zahlen zur aktuellen Saison sprechen in diesem Zusammenhang für sich: Neun von 14 Rennen beendete Vettel 2011 als Sieger und sammelte 309 Punkte. Webber stand in diesem Jahr noch nie in der Mitte des Treppchens und bringt es fünf Events vor Schluss auf "nur" 182 Zähler und WM-Rang vier. Kein Wunder also, dass der australische Rennfahrer inzwischen etwas zu resignieren scheint.
Ist der WM-Zug für immer abgefahren?
In einem Interview mit 'Yahoo News Singapore' spricht Webber nun aber sogar davon, dass ein Traum vom Titelgewinn in der Formel 1 ausgeträumt sein könnte: "Ich denke, im vergangenen Jahr hatte ich meine letzte Chance, um Weltmeister zu werden." Eine überraschende Aussage, sitzt der 35-Jährige doch derzeit in einem der schnellsten Formel-1-Rennwagen - mit einem Vertrag für die neue Saison.
Ein schnelles Auto sei aber nicht alles, betont Webber. "Um die Meisterschaft zu gewinnen, brauchst du einhundert Prozent vom Team. Meiner Meinung nach ist es schwierig für einen Rennstall, beide Fahrer zu einhundert Prozent zu unterstützen, wo wir beide doch sehr anspruchsvoll sind", sagt der Formel-1-Routinier in Bezug auf die Situation bei Red Bull, wo Vettel derzeit klar den Ton angibt.
Im Hinblick auf den Saisonstart 2011 sei klar, "wohin die Unterstützung gehen muss", erklärt Webber. Vettel siegte zu Beginn des Rennjahres in fünf von sechs Grands Prix, während sein Stallgefährte bei Red Bull lediglich zweimal mit ihm auf dem Podest stand. Deswegen hegt Webber aber keinen Groll und erläutert vielmehr, Verständnis für die Situation zu haben: "In gewisser Weise respektiere ich es."¿pbvin|512|4151||0|1pb¿
Webber verspricht: 2012 wird alles besser
Er freue sich über seine bisherigen Leistungen in der Formel 1. Webber: "Ich machte sehr viel Druck und tat viele Dinge, die andere Leute nicht hätten erreichen können. Daher bin ich sehr stolz auf das, was ich tat. Das Team gab mir die Möglichkeit, gut abzuschneiden. Ich bitte an jedem Wochenende um ein starkes Auto und gebe mein Bestes damit. Das Team weiß, dass ich stets mein Bestes gebe."
Spätestens 2012 möchte der 35-Jährige dann auch wieder zu seiner Hochform auflaufen, wie er vor Suzuka verspricht: "In der neuen Saison darf man damit rechnen, dass ich stärker auftreten werde. Hoffentlich erwische ich einen etwas harmonischeren Auftakt - wie schon 2010. Im Augenblick möchte ich das Jahr einfach nur so gut wie möglich beschließen und einige gute Ergebnisse einfahren."
Mit der Zeit "danach" beschäftige er sich noch nicht. "Wenn du nicht mehr in der Formel 1 antrittst, schlägst du ein völlig neues Kapitel auf. Ich habe noch nicht so viel darüber nachgedacht, was ich nach der Formel 1 tun werde. Das Fahren macht mir Spaß, doch wenn der Tag kommt und ich nicht mehr fahre, werde ich halt etwas anderes tun. Warum? Wegen der Politik. Die mag ich nicht..."