• 27.02.2012 13:55

  • von Roman Wittemeier

Webber: Bloß keine Ablenkungen

Red-Bull-Pilot Mark Webber über die Eindrücke vom neuen RB8, die Ziele für die neue Saison und den Druck durch die Nachfolge-Diskussion

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen beiden Jahren hat Mark Webber im teaminternen Duell gegen Sebastian Vettel des Kürzeren gezogen. Der Australier, der 2010 bis zum letzten Rennen der Saison noch Titelchancen gehabt hatte, gilt Gerüchten zufolge als Auslaufmodell. Aktuell wird mehr über einen Nachfolger bei Red Bull ab 2013 gesprochen als über eine mögliche weitere Vertragsverlängerung des 35-Jährigen. Dabei schloss Webber die Saison 2011 als guter Dritter ab.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber will nicht bis zum letzten Saisonrennen auf einen Sieg warten

"Ich möchte dort anschließen, wo ich in Brasilien aufgehört habe", erklärt der Vettel-Teamkollege gegenüber 'Formula1.com'. Im Vorjahr hatte Webber bis zum Finale in Interlagos auf seinen ersten Saisonsieg warten müssen. 2012 soll es nicht so lange dauern. "Der RB8 ist gut vorbereitet", meint der Australier nach den Testfahrten in Jerez und Barcelona.

"Wenn man ein erfolgreiches Auto wie den RB7 hatte, dann ist es die größte Herausforderung, sich auf die veränderten Regeln zu diesem Jahr einzustellen", erklärt Webber. "Wir sind das Weltmeisterteam. Also liegt die Latte ziemlich hoch." Nicht nur das Weltmeisterteam setze Maßstäbe für das Jahr 2012, sondern auch die Konkurrenz. "Wir wissen, dass Mercedes in diesem Jahr Rennen gewinnen muss. Ferrari möchte ebenfalls siegen, Ferrari und wir ebenso. Lasst uns nach Melbourne gehen und es herausfinden."

Die Saison startet für Webber mit dem Heimspiel. 2002 feierte er bei seinem Debüt (Formel-1-Datenbank: Mark Webber) in Melbourne sensationell im Minardi eine Punkteplatzierung, der ganz große Coup vor heimischer Kulisse blieb jedoch bislang aus. Da ergehe es ihm genauso wie Sebastian Vettel, Jenson Button oder Rubens Barrichello, die ebenfalls noch nie ein Heimrennen gewinnen konnten.

Endlich ein Heimsieg in Melbourne?

"Egal, wo das erste Rennen stattfindet: Du willst es immer gewinnen. Ich freue mich auf den Saisonstart. Natürlich gibt es beim Heimrennen etwas mehr Druck, aber im Auto spielt das keine große Rolle. Ich lasse mich in Melbourne von nichts ablenken. Das ist mein Plan", sagt er. Zu den Planungen gehört ebenso, dass sich eine klare Niederlage im Teamduell nicht wiederholt. "2010 war es deutlich knapper. Mein Ziel ist es, mindestens wieder dorthin zu kommen."

Weder von den heimischen Fans, noch von der Diskussion um seinen möglichen Nachfolger will sich Webber ablenken lassen. "Am wichtigsten ist mir, dass ich meine Leistung abliefere. Der Rest liegt nicht in meiner Hand, daher muss ich mich auf mich selbst konzentrieren. In der Formel 1 stehst du immer unter genauester Beobachtung. Da wird jede einzelne Kurve analysiert. Wenn einem Team etwas nicht passt, dann bist du raus - egal, wer dahinter in der Warteschlange steht."

Im Nachwuchsteam Toro Rosso machen sich Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne ebenso Hoffungen auf einen Sprung ins Weltmeisterteam wie Sebastien Buemi, der nach der Saison 2011 in die zweite Reihe zurückversetzt wurde. Webber könnte sich mit einem Titelgewinn den Arbeitsplatz nachhaltig sichern. "Ich will gut in die Saison starten, dann im Mittelteil das Niveau halten und ein gutes Ende folgen lassen. Dann zählen wir mal die Punkte zusammen", sagt er kämpferisch.