• 29.09.2012 17:45

"Vom Mythos zum Arbeitslosen" - Was macht Schumacher?

Wie geht es mit Michael Schumacher weiter? Nach dem Aus bei Mercedes wird über die Zukunft des Rekordweltmeisters spekuliert...

(Motorsport-Total.com/SID) - Nach der angekündigten Trennung von Mercedes sorgen sich die Beobachter um den Mythos Michael Schumacher und die Spekulationen um die Zukunft des Formel-1-Rekordweltmeisters sind im vollen Gang. "Vom Mythos zum Arbeitslosen. Der beste Pilot aller Zeiten ist zwangspensioniert worden. Kann eine Legende so enden?", fragt die 'Corriere della Sera'. "Und jetzt, armer 'Schumi'? Nicht einmal ein Abschied ist ihm gegönnt worden, der seiner glorreichen Karriere entspricht", klagt die italienische Zeitung 'Tuttosport'.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Quo vadis, Michael Schumacher? Wohin führt der Weg des 43-Jährigen? Zoom

Seit am Freitag offiziell bekannt gegeben wurde, dass Mercedes und der 43-jährige Schumacher nach der Saison getrennte Wege gehen und Lewis Hamilton das Cockpit übernimmt, wird über die Zukunft von "Schumi" eifrig spekuliert. "Jetzt hofft er noch, in einen Sauber-Boliden einzusteigen", schreibt unter anderem die Tageszeitung 'La Repubblica', kann sich aber auch einen spöttischen Nachsatz nicht verkneifen: "Es ist aber besser, sich nur an die schönen alten 'Schumi'-Zeiten zu erinnern."

Das sieht man in Schumachers Wahlheimat Schweiz anders: "Will Sauber in den Schlagzeilen bleiben, muss man sich jetzt ernsthaft um Schumi kümmern", heißt es in der Schweizer Zeitung 'Blick'. Ein schnelles Auto könne Schumacher in der Formel 1 neben Ferrari nur der Sauber-Rennstall bieten. Beim Schweizer Team ist nach dem Wechsel von Sergio Perez als Hamilton-Ersatz zu McLaren in der kommenden Saison ein Arbeitsplatz frei.

Rückkehr zu Ferrari?

Die mögliche sensationelle "Heimkehr" zu Ferrari, wo Schumacher fünf seiner sieben WM-Triumphe feierte, wird besonders heißblütig diskutiert. Schumachers Ex-Manager Willi Weber sagte im Interview: "Nichts ist unmöglich. Ferrari ist so eine Idee von mir." Wäre er noch Manager, würde er "ins Auto steigen, nach Italien fahren und mich mit Ferrari-Boss Luca di Montezemolo unterhalten".

Doch selbst in Italien würde die Motorsport-Ikone nach dem erfolglosen Comeback bei Mercedes offenbar nicht überall mit offenen Armen empfangen. Laut Umfrage sind sogar 57 Prozent der 'Gazzetta'-Leser gegen eine Rückkehr Schumachers zu Ferrari als zweiter Pilot neben Fernando Alonso. Felipe Massas Vertrag bei der Scuderia läuft zum Saisonende aus.

Brawn: "Michael war sich unschlüssig"

Sollte Schumacher den Helm zum zweiten Mal an den Nagel hängen, sei auch eine weitere Zusammenarbeit mit Mercedes nicht ausgeschlossen, erklärte Motorsportchef Norbert Haug am Samstag am Rande des DTM-Rennens in Valencia: "Er wird zu seinem Zeitpunkt sagen, was er weiter machen will." Spekuliert wird über eine mögliche Funktionärstätigkeit, etwa als Berater oder Markenbotschafter.

Mercedes-Teamchef Ross Brawn erklärte derweil im Interview mit der 'BBC', dass Schumachers Unentschlossenheit über seine Zukunftspläne die Trennung forciert hätten: "Michael war sich immer unschlüssig, was er tun möchte", sagt Schumachers langjähriger Wegbegleiter. Der Kerpener sei nicht gezwungen worden, sein Cockpit zum Jahresende für den neuen Mercedes-Piloten Hamilton zu räumen. Vielmehr habe der 43 Jahre alte Kerpener nie deutlich gesagt, dass er über seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag hinaus bei den Silberpfeilen bleiben möchte.