Virgin plant mit kleinstem Budget der Formel 1

Mit weniger als 45 Millionen Euro will Virgin kommende Saison auskommen und statt auf Geld auf Wissen und Erfahrung der Ingenieure setzen

(Motorsport-Total.com) - Mit weniger als 45 Millionen Euro, also einem Betrag, der unterhalb der längst verworfenen FIA-Budgetobergrenze liegen würde, plant das neue Virgin-Team um den Deutschen Timo Glock für seine Premierensaison in der Formel 1. Dies gab Virgin-Konzernchef Richard Branson heute bei der Präsentation seines Rennstalls in London bekannt.

Titel-Bild zur News: Richard Branson

Große Pläne mit kleinem Geld: Richard Branson mit Virgin in der Formel 1

"Die Formel 1 ist bemüht, die Kosten für neue Teams zu senken", betont Branson. "Unser Team wird das kleinste Budget haben. Wir operieren unter den 40 Millionen Pfund Sterling (umgerechnet 44,4 Millionen Euro; Anm. d. Red.), die für die Formel 1 vorgesehen sind. In den nächsten zwei, drei Jahren müssen alle Teams so weit runterkommen. Geld ist nicht alles. Wir wollen beweisen, dass wir mit klugen Ingenieuren, großartigen Fahrern und einer Affinität zum Publikum gut abschneiden können."#w1#

Teamchef Alex Tai unterstreicht gleichzeitig, dass die Saison 2010 "voll finanziert" sei: "Wir haben die Erlaubnis von Virgin, etwas anderes zu machen. Wir halten es für abscheulich, 400 Millionen für zwei Autos auszugeben. Wir halten es für wichtig, nicht mit dem Scheckbuch anzutreten, sondern mit dem Einfallsreichtum, den wir mit Nick Wirth haben, sowie mit dem Teamgeist und der Erfahrung von John Booth", so der Ex-Virgin-Galactic-Leiter.


Fotos: Virgin-Präsentation in Notting Hill


"Ich bin enorm stolz auf dieses Team und wir richten uns ganz auf Erfolg aus", gibt er weiter zu Protokoll. "Wir glauben, dass die Chancengleichheit, die die FIA und die Formel 1 schaffen wollen, genau das richtige Umfeld ist, in dem Virgin brillieren kann. Unsere Sponsoren haben das verstanden, indem sie uns unterstützen. Jetzt liegt es an uns, die Autos auf die Startaufstellung zu bringen und Leistung abzuliefern."

Branson sieht Virgin außerdem als "letztes britisches Team in der Formel 1" - und vergisst dabei auf McLaren, einem britischen Rennstall mit zwei britischen Weltmeistern, und Williams. Insgesamt werden die Autos von acht der 13 Grand-Prix-Teams im Motorsportcluster rund um Silverstone entwickelt und gebaut. Allerdings fahren längst nicht mehr alle dort stationierten Teams mit einer britischen Lizenz.