• 12.09.2011 00:09

  • von Nimmervoll, Rencken & Schmid

Vettel vor WM-Triumph: "Der fährt das jetzt nach Hause"

Nach seinem Sieg beim Grand Prix von Italien kann Sebastian Vettel bereits in Singapur die Titelverteidigung perfekt machen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel steht vor dem Gewinn seines zweiten Weltmeistertitels in der Formel 1. Der Red-Bull-Pilot führt die Gesamtwertung nach 13 von 19 Rennen mit 112 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Fernando Alonso an. Angesichts von nur noch sechs ausstehenden Grand Prix wäre alles andere als eine erfolgreiche Titelverteidigung des Heppenheimers eine riesige Überraschung. Unter Umständen würde Vettel beim kommenden Rennen in Singapur bereits der dritte Platz reichen, um zum jüngsten zweimaligen Champion aller Zeiten zu werden.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Wer kann Sebastian Vettel noch stoppen? Die Titelverteidigung ist greifbar nah

"Wow, das wusste ich nicht. Ich denke nicht daran", wehrt Vettel alle Überlegungen in diese Richtung ab. "Ich werde mir nicht einreden, in einer guten Position zu sein. Wenn man Fernando, Lewis, Mark oder wen auch immer fragen würde, sie würden sicher antworten, dass sie nur gerne mit mir die Position tauschen würden. Kein Zweifel. Es ist aber erst zu Ende, wenn es zu Ende ist - nicht vorher."

Der 24-Jährige lehnt es deshalb auch ab, Vorkehrungen für den Fall des Triumphs zu treffen. "Keine Pläne. Ich denke, dass es falsch ist zu planen, bevor etwas passiert. Es wäre falsch, wenn man plant, was man mit einer Million Dollar anstellt, wenn morgen im Lotto gewinnt. Zuerst muss man gewinnen, dann kann man sich darum sorgen, was man mit seinem Gewinn anstellt", findet Vettel.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner möchte ebenfalls noch nichts von einer vorzeitiges Titelverteidigung hören. "Darüber denken wir im Moment noch gar nicht nach", beteuert Horner. " Er hat natürlich einen schönen Vorsprung, aber wir attackieren für jedes Rennen und wollen jeden Grand Prix gewinnen. Wir gehen es Rennen für Rennen an und wollen uns immer verbessern."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Italien, Sonntag


Rekordweltmeister Michael Schumacher rechnet hingegen fest mit Vettels Titelgewinn. "Ich drücke ihm die Daumen", sagt der Mercedes-Pilot gegenüber 'Sky'. "Ich sehe nicht viele Möglichkeiten, dass er das noch verliert. Aber man muss es zu Ende bringen. Das hat er heute wieder eindrucksvoll gemacht. Ich weiß nicht genau, wann er es ultimativ sichern kann, aber es wird bestimmt nicht mehr allzu lange dauern."

Ganz ähnlich äußert sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Ich gönne es der gesamten Vettel-Truppe. Die haben sich das alles aufgebaut, es sind tolle Racer. Er hat derzeit einen sehr guten Lauf, aber das hat er sich alles hart erarbeitet", findet Haug. Selbst Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gibt zu: "Ich würde sagen: Es ist vollkommen klar, dass es Sebastian in der Hand hat."

Für Sutil ist es schon seit Belgien klar

"Der fährt das jetzt nach Hause." Adrian Sutil

Für Felipe Massa und Adrian Sutil ist ebenfalls klar, dass Vettel erneut Weltmeister wird. "Er kann den Titel doch nur noch verlieren, wenn er jetzt keine Rennen mehr fährt. Wenn er ab jetzt daheim bleibt, dann könnte so etwas passieren. Wenn er aber fährt, dann wird er es nicht mehr verlieren können", sagt der Ferrari-Pilot. Und Sutil ergänzt: "Ich hätte ihm schon nach dem letzten Rennen gratuliert. Das ist, denke ich, schon klar. Der fährt das jetzt nach Hause."

"Ja, das ist gelaufen - und zwar schon seit ein paar Rennen", findet auch Jenson Button. 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer rechnet aus, dass Vettel derzeit "viereinhalb Siege Vorsprung" hat. "Im Prinzip ist es gelaufen, doch rechnerisch darf man ihm noch nicht gratulieren. Er ist aber praktisch schon jetzt Weltmeister."

Sauber gratuliert Adrian Newey

"Man muss vor allem demjenigen gratulieren, der das Auto baut." Peter Sauber

Peter Sauber denkt bei Vettels Erfolgen aber nicht nur an die Leistungen des Piloten. "Ich denke, man muss vor allem demjenigen gratulieren, der das Auto baut. Der andere bewegt es einfach sehr gut", sagt der Schweizer, der ebenfalls mit Vettels baldigem Titelgewinn rechnet. "Um ganz ehrlich zu sein: Ich mache mir da keine Gedanken. Für mich war das eigentlich klar. In meinen Augen war die Kombination aus Fahrer und Team so überlegen."

Selbst Vettels Teamkollege Mark Webber, der am Sonntag in Monza zum ersten Mal in dieser Saison nicht das Ziel erreichte, kann sich nicht vorstellen, dass jemand anderes außer Vettel Weltmeister wird. Wirklich begeistert ist der Australier von dieser Aussicht allerdings nicht. "Ich denke, dass Sebastian nun ein sehr, sehr unglaublich enttäuschendes Ende der Saison braucht, damit ihm noch irgendjemand an diesem Punkt die Meisterschaft wegnehmen kann", sagt Webber.

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