Vettel traurig über Schumachers Rücktritt

Sebastian Vettel erinnert sich gerne an seine Begegnungen mit Michael Schumacher zurück und zeigt sich von dessen Entscheidung "überrascht"

(Motorsport-Total.com) - Der König ist tot, es lebe der König! Diese Formulierung mag zwar ein wenig drastisch sein, doch es ist schon auffällig, dass mit Sebastian Vettel ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt ein deutsches Supertalent erstmals die Formel-1-Bühne betrat, als Michael Schumacher längst wusste, dass er seinen Helm am Saisonende an den Nagel hängen würde.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel: Kann er irgendwann in Michael Schumachers Fußstapfen treten?

Zwischen den beiden Ausnahmetalenten liegen auf den Tag genau 18 Jahre und sechs Monate Altersunterschied. Dass Vettel mit einem Poster von Schumacher in seinem Zimmer aufgewachsen ist, ist daher nicht weiter verwunderlich. Und: "Er bedeutet mir immer noch viel", erklärte der Freitagsfahrer des BMW Sauber F1 Teams gegenüber 'autosport.com'. "Er war mein Held, als ich klein war, ich habe immer zu ihm aufgeschaut - und er ist immer noch mein Vorbild."#w1#

Vettel empfindet tiefe Bewunderung für Schumacher

Der 19-Jährige bewundert weniger nur die unglaubliche Erfolgsstatistik seines Landsmannes, sondern vielmehr die Art und Weise, wie dieser an seine Arbeit herangeht und sich auch nach so vielen Jahren noch über jeden Sieg wie ein kleiner Junge freuen kann. Vettel selbst gilt zwar ebenfalls als überdurchschnittlich ehrgeizig - anders kann man im Motorsport gar nicht so weit kommen -, doch besonders wichtig ist ihm auch der Spaß am Rennfahren.

Natürlich hat er an Schumacher auch einige schöne Erinnerungen: "Michael kam zu einigen Kartrennen, um die Zielflagge zu schwenken. Das war das Größte, als ich ein Kind war. Stellen Sie sich vor, dass einen der Formel-1-Weltmeister abwinkt und dann auch noch den Siegerpokal überreicht! Das war ein toller Moment", so der Deutsche, der genau wie sein großes Vorbild während seiner Kartzeit in Kerpen von Gerhard Noack unterstützt wurde.

Schumacher-Boom war für den Nachwuchs hilfreich

"Was Michael für den Sport in Deutschland erreicht hat, war fantastisch." Sebastian Vettel

"Was Michael für den Sport in Deutschland erreicht hat, war fantastisch", setzte er seine Lobeshymne fort, "und es war auch sehr gut für uns Nachwuchsfahrer, die von unten nachkamen. Er hat uns allen ein paar Türen geöffnet." Aber: "Seine Rücktrittsentscheidung war überraschend für mich, denn ich hatte es immer für unmöglich gehalten, dass er einmal aufhört. Natürlich ist das aber ganz allein seine Entscheidung."

"Für mich persönlich ändert sich dadurch überhaupt nichts. Ich habe meine Ziele - und mein Traum war schon immer, eines Tages in der Formel 1 zu fahren. Jetzt habe ich einmal Gelegenheit, an den Freitagen dabei zu sein, was fantastisch ist, und der nächste Schritt ist dann ein Renneinsatz", sagte Vettel, der vom BMW Sauber F1 Team zwar noch nicht offiziell als Testfahrer für 2007 bestätigt wurde, aber bei BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hoch im Kurs steht.