• 28.08.2011 16:39

  • von Fabian Hust

Vettel: "Sind ein großes Risiko eingegangen"

Der Sieger des Belgien-Grand Prix über die Entscheidung, ob man mit den Reifenproblemen ins Rennen gehen sollte oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel und das Red-Bull-Team begann der große Stress schon vor dem Start zum Großen Preis von Belgien. In der Qualifikation hatte man auf der abtrockenden Strecke bemerkt, dass die weichen Reifen Blasen bilden, da sie überhitzten. Die Setup-Einstellung hatte man zu aggressiv gewählt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel ist glücklich: Endlich ist auch die Belgien-Trophäe in seiner Sammlung

Und somit war auch klar, dass dieses Problem im Rennen ebenfalls existieren würden. Eine Anfrage beim Automobilweltverband FIA, ob man die beschädigten Reifen austauschen durfte, wurde logischerweise abgelehnt.

Entweder man musste also mit dem beschädigten Reifen in das Rennen gehen und weitere Probleme riskieren, oder aber man änderte das Setup und müsste als Strafe als Letzter aus der Boxengasse dem Feld hinterherfahren. Logisch, dass sich das Team nicht für diese Variante entschied:

"Ich bin natürlich überglücklich", so Vettel. "Es war nicht einfach, denn nach dem guten Qualifying gestern war ziemlich viel los. Wir hatten Probleme mit den Vorderreifen. Wir hatten Blasenbildung und ziemlich große Teile des Reifens sind verloren gegangen. Wir hatten Sorgen, ob der Reifen durchhält."

"Es war nicht ganz klar, ob wir von vorne los fahren oder sogar umbauen und damit in Betracht ziehen, ganz von hinten los zu fahren, aus der Boxengasse zu starten", blickt der Heppenheimer auf die Diskussionen mit seinem Team zurück. "Schlussendlich sind wir ein großes Risiko eingegangen."

"Wir waren so zuversichtlich, wie man zuversichtlich sein kann, dass es im Rennen kein Problem darstellen sollte. Wir haben unser Bestes gegeben. Gott sei Dank ist das aufgegangen. Aber wie gesagt, es war keine einfache Situation."

Im Rennen lief es dann trotz der Probleme mit den Reifen - es kam tatsächlich auf beiden Sätzen weicher Reifen zur Blasenbildung -, erstaunlich reibungslos, auch wenn der Start alles andere als perfekt lief: "Was das Rennen betrifft, so war der Start eine Pleite. Aber ansonsten hat es richtig Spaß gemacht. Ich hatte viele Zweikämpfe und fühlte mich im Auto immer wohl."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Belgien, Sonntag


Nachdem er noch in der ersten Runde die Führung an Nico Rosberg hatte abgeben müssen, eroberte er sie sich wieder schnell zurück und wurde auch durch den Unfall von Lewis Hamilton und die kurzzeitige Unterbrechung des Rennens nicht eingebremst: "Das Safety-Car war für uns nicht ganz günstig. Wenn man das Rennen jedoch so beendet, dann kann man mit alldem, was passiert ist, sehr glücklich sein."

Dass das Team so stark aus der Sommerpause zurückgekehrt ist, macht den amtierenden Weltmeister sehr zufrieden: "Für das Team ist es hervorragend, Mark steht auf dem zweiten Platz. In den vergangenen Jahren hatte uns die Strecke hier nicht ganz so gut gelegen. In diesem Jahr haben wir uns von Anfang an deutlich wohler gefühlt, wir hatten auf den Geraden die Geschwindigkeit. Danke an alle! Ich hoffe, dass es so weitergeht. Ich bin sehr glücklich und sehr stolz, dass ich mich hier in die Siegerliste eintragen kann."