• 12.03.2012 13:25

Vettel: Prinzipien und Freizeit statt Millionen

Ohne persönlichen Werbevertrag geht Sebastian Vettel in die neue Formel-1-Saison. Deshalb ist er in der "Geldrangliste" auch nicht die Nummer 1

(Motorsport-Total.com/SID) - Titel, Pokale und Geborgenheit sind ihm wichtiger als Millionen, beteuert Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel stets. Dass dies keine Worthülsen aus Imagegründen sind, beweist der 24-Jährige eindrucksvoll: Ohne persönlichen Werbevertrag geht der Champion in die neue Saison. Sein Kontrakt mit einem Shampoo-Hersteller lief zum Jahresende aus, neue Angebote schlug Vettel konsequent aus. Er wirbt daher lediglich für Teamsponsoren. Keine Marke habe wirklich zu ihm gepasst, also wisse er Besseres mit seiner Zeit anzufangen, ließ der Hesse wissen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel verzichtet auf lukrative Werbeverträge

"Mir ist wichtiger, dass eine Marke perfekt zu mir passt, als dass mir irgendwer einfach nur richtig die Taschen vollmacht", sagte Vettel der Bild-Zeitung: "Dann hätte ich gar keine Zeit mehr, mich um das zu kümmern, was mir am wichtigsten ist. Es ist nicht mein Ziel, jetzt einfach möglichst viel Geld klarzumachen."

So blitzten viele Bewerber bei Vettel ab, dabei ist der Sohn eines Zimmermanns und einer Hausfrau für viele der ideale Werbeträger. Er ist jung, dynamisch und erfolgreich, dabei spitzbübisch und sympathisch geblieben, wirkt erfolgsorientiert, aber fast nie verbissen. Einziges Hindernis: Durch die starke Bindung zum Teaminhaber wird Vettel sehr stark mit Red Bull assoziiert, weitere Marken haben es etwas schwerer, sich in der Verbindung mit ihm zu verankern.

Aber auch ohne zusätzliche Werbe-Millionen wird Vettel, dessen Werbewert von Experten auf rund fünf Millionen Euro geschätzt wird, nicht am Hungertuch nagen. Platz eins der "Geldrangliste" ist ohne die leicht verdienten Zusatzeinnahmen für den derzeit dominierenden Fahrer der Königsklasse aber nicht drin.

Alonso Rekordverdiener

Fernando Alonso

Fernando Alonso liegt in der "Geldrangliste" vorne Zoom

Vettels Grundgehalt steigt in diesem Jahr auf rund 8 Millionen Euro, dazu kann er über Prämien (z.B. 500.000 Euro für einen Sieg) noch einmal fast dasselbe verdienen. Für den Titel würde er angeblich 3,5 Millionen erhalten. Ein Titelgewinn mit Siegen in allen 20 Rennen würde Vettel also rund 21,5 Millionen Euro bringen.

Etwa so viel bekommt Rekordweltmeister Michael Schumacher laut mehrerer Schätzungen bei Mercedes als Fixgehalt. Und ist damit immer noch nicht die Nummer eins. Fernando Alonso werden von Ferrari Jahr für Jahr 25 Millionen Euro überwiesen, wofür sich der zweimalige Weltmeister bis 2016 an die kriselnde Scuderia band. Zudem kommen bei ihm noch einmal rund acht Millionen Werbegelder hinzu. Alonso schöpft als einziger spanischer Weltklassepilot und Aushängeschild des italienischen Traditionsteams gleich zwei Werbemärkte ab.

Einen großen Sprung in der Gehaltsliste machte Nico Rosberg. Der 26-Jährige soll nach seiner Vertragsverlängerung bei Mercedes angeblich 12 Millionen erhalten, sein Gehalt wäre damit verdoppelt worden. Mehr als er verdienen nur fünf Weltmeister.

Das in Euro geschätzte Jahreseinkommen der Formel-1-Fahrer für die Saison 2012, Gehalt inklusive Werbung:

1. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 33,0 Millionen Euro
2. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 24,0
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 18,0
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren 15,0
5. Jenson Button (Großbritannien) McLaren 14,0
6. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 14,0
7. Mark Webber (Australien) Red Bull 10,0
8. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 9,0