Vettel interviewt Lauda über die "wilde Zeit"

Sebastian Vettel durfte kürzlich Ex-Weltmeister Niki Lauda auf den Zahn fühlen und hat dabei einige interessante Aspekte aus den 80er Jahren zu Ohren bekommen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat den Rennfahrerjob für einen Tag gegen den eines Reporters eingetauscht und im Zuge seiner Recherchen Ex-Weltmeister Niki Lauda auf den Zahn gefühlt. Dabei befragte der Deutsche den Österreicher unter anderem zum Thema, inwiefern Rennsimulatoren in der heutigen Formel 1 ein entscheidendes Mittel für den Erfolg sind. Zudem plauderte Lauda aus dem Nähkästchen wenn es um den Glamour-Faktor der Königsklasse geht.

Titel-Bild zur News:

Lauda zu Vettel: Von blonden Italienerinnen und einer Prinzessin...

Die weitreichende Meinung, wonach die Piloten früher allesamt "wilde Hunde" waren und sich zuweilen mehr mit den "Boxenludern" als mit ihrem Auto beschäftigen, ließ sich Vettel von Lauda genauer erklären. Der dreimalige Weltmeister konnte umgehend mit einem Beispiel aufwarten.

Demnach spielten sich im Rahmen des Grand Prix von Portugal 1984 in Estoril, dem letzten und entscheidenden Rennen im Kampf um die Weltmeisterschaft, im McLaren-Team köstliche Szenen ab. Die beiden Piloten Lauda und der Franzose Alain Prost machten an jenem Wochenende den Titel unter sich aus, was sie den Erinnerungen des Österreichers zufolge jedoch nicht davon abhielt, sich anderweitig zu vergnügen.

Lauda erinnert sich, wie sein damaliger Fitnessguru Willi Dungl am Freitag in Estoril zu ihm kam. "Auf einmal sagte er: 'Da unten rennt eine rum, eine blonde Italienerin, die sucht dich dauernd'", so Lauda, der die Schönheit umgehend zum Abendessen ausführte. Als sie es am Samstag und damit am Abend vor dem entscheidenden Rennen wieder versuchte, entgegnete Lauda gemäß des Interviews, dass es mit einem Essen nichts wird, sie stattdessen aber zu ihm aufs Hotelzimmer kommen könne.

"Ich hab dann zu ihr gesagt, dass ich um zehn schlafen muss, weil ich am Tag darauf Weltmeister werden will", so Lauda, der anschließend über das "schlechteste Gewissen, das du dir vorstellen kannst" klagte. Am nächsten Morgen stand Prost der Aussage Laudas zufolge grinsend in der Box. "Als ich ihn dort sah, sagte er: 'Stell dir vor, gestern Abend habe ich die Stephanie von Monaco erwischt. Ich war unglaublich erleichtert, jetzt steht es 1:1 vor dem lieben Gott'", erinnert sich Lauda an die Anekdote aus den 80er Jahren, die sicherlich nicht die einzige dieser Art gewesen sein dürfte.

"Ich hab dann zu ihr gesagt, dass ich um zehn schlafen muss, weil ich am Tag darauf Weltmeister werden will." Niki Lauda

Das in der März-Ausgabe des Magazins 'Red Bulletin' erscheinende Interview ist von der Kamera begleitet worden und wird in Auszügen bereits am Montagabend im Rahmen der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" bei 'ServusTV' zu sehen sein.