Vertragspoker: Mercedes attraktiver als viele glauben?

Teamchef Ross Brawn erklärt, warum Mercedes durch das Reglement 2014 an Attraktivität gewinnt und sich Hamilton daher gegen McLaren entscheiden könnte

(Motorsport-Total.com) - Glaubt man den aktuellen Spekulationen, dann könnte McLaren-Pilot Lewis Hamilton in der kommenden Saison zu Mercedes wechseln. Eddie Jordan hatte kürzlich erklärt, dass er Informationen besitze, wonach sich die beiden Parteien bereits einig sind. Hamilton soll beim Team von Ross Brawn in drei Jahren 75 Millionen Euro verdienen, wird spekuliert. Er würde dort den Platz von Michael Schumacher einnehmen - der Rekordweltmeister hat nach wie vor nicht klargestellt, ob er seine Karriere fortsetzen wird oder nicht.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Qual der Wahl: Wechselt Lewis Hamilton 2013 zum Mercedes-Team? Zoom

Während sich viele fragen, warum Hamilton vom Sieger der letzten beiden Grands Prix zu einem Rennstall wechseln sollte, der in drei Jahren nur einen Sieg einfuhr (Formel-1-Datenbank: McLaren vs. Mercedes in den vergangenen zweieinhalb Jahren), bringt der Teamchef nun einen neuen Aspekt in die Debatte ein: Brawn ist der Ansicht, dass es ab 2014 ein Vorteil sein könnte, für ein Herstellerteam anzutreten.

Harte Zeiten für McLaren?

McLaren hatte diesen Status inne, bis Mercedes Ende 2009 das Weltmeisterteam Brawn übernahm. In Zukunft wird die Finanzspritze aus Stuttgart ausbleiben, schließlich läuft der Vertrag mit Mercedes aus - für die Motoren muss man in Zukunft wieder selbst aufkommen, wodurch der Status von McLaren als "Semi-Werksteam" verschwindet.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Italien


Das könnte durchaus Auswirkungen auf Hamiltons Strategie haben, zumal ab 2014 ein komplett neues Reglement auf die Formel 1 zukommt und die Teams nicht mehr in ähnlicher Weise vom Wissen vergangener Zeiten profitieren werden.

Warum das Werksteam im Vorteil ist

Auch die ab 2014 eingesetzten 1,6-Liter-Turbomotoren werden auf das Werskteam zugeschnitten sein, stellt Brawn gegenüber 'Autosport' klar: "Wir werden wahrscheinlich zwei Kunden haben, und diese Kunden werden gleichwertige Motoren wie wir beim Werksteam erhalten. Diese Teams werden also keinen schlechteren Motor kriegen, weil sie kein Werksteam sind. Zwangsläufig gibt es aber eine engere Zusammenarbeit, wenn es darum geht, wie der Motor entwickelt wird - das ist eine Tatsache."

"Ich bin schon sehr aufgeregt wegen des Motorenprogramms für 2014 - das wird die Spielregeln in der Formel 1 ziemlich verändern." Ross Brawn

Brawn rechnet zudem damit, dass das Kräfteverhältnis in der Formel 1 2014 ordentlich durcheinander gewürfelt wird: "Ich bin schon sehr aufgeregt wegen des Motorenprogramms für 2014 - das wird die Spielregeln in der Formel 1 ziemlich verändern." Auch die Gefahr, dass Mercedes - wie immer wieder spekuliert wird - vorzeitig die Formel 1 verlassen wird, sieht er nicht gegeben.

Mercedes bekennt sich zur Formel 1

"Wie man weiß, hatten wir zähe Diskussionen", spielt er auf die Verhandlungen über das Concorde-Agreement an. "Ich bin zuversichtlich, dass wir diese bald abschließen können, und das beweist unser Bekenntnis. Mercedes bekennt sich ganz klar zur Formel 1."

Doch mit welchen Piloten? Schumacher zögert die Entscheidung immer weiter hinaus, und auch Mercedes will sich nicht in die Karten blicken lassen. "Wir reden, aber es gibt keine News zu verkünden. Das wird auch noch eine Weile dauern. Vor Oktober passiert gar nichts", meint Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gegenüber 'Auto Bild motorsport'.

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