Verbot der Heizdecken ab der Saison 2014?

Im Sinne eines RRA wird auch über ein Verbot der Heizdecken für die Reifen nachgedacht - Paul Hembery hat Bedenken und regt zunächst einen Kompromiss an

(Motorsport-Total.com) - Nach dem ersten Kostensparmeeting im Anschluss an den Monaco-Grand-Prix setzten sich die Teamverantwortlichen am Donnerstag in Valencia erneut mit Vertretern des Automobilweltverbands zusammen, um über das Thema Kostenreduzierung zu diskutieren. Ziel ist nach wie vor, das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) ins FIA-Reglement aufzunehmen.

Titel-Bild zur News: Heizdecken für die Reifen des McLaren-Teams

Gehören die Heizdecken für die Reifen bald der Vergangenheit an?

Neben den üblichen Themen Motoren- und Chassis-Kosten wurde in Valencia eine neue Komponente ins Spiel gebracht: Ein Verbot der Heizdecken, die die Reifen unmittelbar vor einem Einsatz auf der Strecke auf Betriebstemperatur bringen. Bei Pirelli gibt man sich diesbezüglich noch bedeckt. "Mit uns hat noch niemand gesprochen. Wir haben gehört, dass es auf der Agenda stand", so Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Ein solches Verbot könne nach Ansicht Hemberys nicht von heute auf morgen in die Tat umgesetzt werden. "Es braucht eine Planung und muss wohl durchdacht sein", findet der Brite und erinnert: "In der Vergangenheit zeigten sich die Fahrer von dieser Idee nicht gerade begeistert, da sie Sicherheitsbedenken hatten." Ohne vorgewärmte Reifen müssten diese auf den ersten Runden vorsichtig auf Temperatur gebracht werden. Ein sofortiges Attackieren wie es die Piloten seit Jahren gewohnt sind, wäre dann nicht mehr möglich.

Grundsätzlich spricht aus Pirelli-Sicht aber nichts gegen ein Verbot der Heizdecken. "Wir könnten es umsetzen, brauchen aber die entsprechende Vorbereitungszeit", sagt er und deutet damit eine Veränderung der Reifenmischungen an. "Vielleicht können wir mit einem Kompromiss beginnen und verzichten zunächst auf die Heizdecken für Regenreifen", regt der Brite an und begründet: "Wenn man mit den Regenreifen durch die nasse Boxengasse fährt, gehen die Reifentemperaturen ohnehin in den Keller."

Hembery regt Kompromiss an

Ein komplettes Verbot der Heizdecken hält der Pirelli-Motorsportchef angesichts der benötigten Vorbereitungszeit frühestens für die Saison 2014 für realistisch. "2013 wäre meiner Ansicht nach zu früh. Wir mussten in diesem Jahr erfahren, dass sich die Autos deutlich von denen aus dem vergangenen Jahr unterscheiden. Das wirkt sich natürlich auf die Reifen aus."

"Wir brauchen daher zunächst ein ganz klares Verständnis davon, welche technischen Regeln für die kommende Saison greifen. Ich hoffe aber, dass die Autos nicht großartig verändert werden, denn wir erleben gerade großartigen Rennsport." Um sich vernünftig auf die kommende Saison vorzubereiten, bräuchte Pirelli laut Hembery "jetzt ein 2012er-Auto - vorausgesetzt, die Regeln bleiben stabil".

"Unser Vorschlag wäre daher: Lasst uns im kommenden Jahr auf die Heizdecken für Regenreifen und Intermediates verzichten. Damit würden wir schon einmal die Hälfte der Kosten sparen. Für 2014 könnten wir dann über ein Verbot der Heizdecken für Slicks nachdenken", so Hembery.

"Mit einem Verzicht auf Heizdecken für Regenreifen und Intermediates würden wir die Hälfte der Kosten sparen." Paul Hembery

Dass die Rennen durch eine solche Maßnahme noch unvorhersehbarer werden würden als in diesem Jahr, will der Brite nicht als gegeben hinnehmen. "Die Rennen sind schon jetzt unvorhersehbar genug. Ich glaube, es wäre eine weitere Herausforderung für die Techniker - nicht nur auf Seiten der Teams, sondern auch in unseren Reihen. Dass die damit Rennen unvorhersehbarer werden, glaube ich aber nicht."

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