US F1 zeigt Interesse an NASCAR-Superstar

US-F1-Sportchef Peter Windsor findet die Idee, 2011 mit NASCAR-Superstar Kyle Busch in der Formel 1 zu fahren, durchaus charmant

(Motorsport-Total.com) - Noch hat US F1 die Fahrerfrage für die bevorstehende Premierensaison in der Königsklasse des Motorsports nicht geklärt, da zerbricht sich Sportchef Peter Windsor schon den Kopf über 2011. Darauf deutet zumindest ein Interview hin, das er der populären amerikanischen Zeitschrift 'USA Today' gegeben hat.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch steht im Mittelpunkt des Interesses von Sportchef Peter Windsor

Darin gibt Windsor an, er informiere sich "fast auf täglicher Basis" über die Entwicklung der Karriere von Kyle Busch. Der NASCAR-Superstar hat in der Vergangenheit bereits angedeutet, dass er sich gerne einmal in der Formel 1 probieren würde: "Ich möchte das nicht ausschließen. Wenn ich hier die Meisterschaft gewinne, dann gehe ich vielleicht ein paar Jahre in die Formel 1 und komme dann zurück. Ich bin noch jung genug dafür."#w1#

24, um genau zu sein. Busch wäre also im besten Rennfahreralter, sollte er tatsächlich nach Ablauf seines Gibbs-Vertrags Ende 2010 nach Europa wechseln. Dagegen spricht freilich, dass er in Stockcars aufgewachsen ist und praktisch keine Formelerfahrung vorweisen kann. Wie essentiell das in der modernen Formel 1 ist, beweist das aktuelle Beispiel Sébastien Loeb, der trotz intensiver Vorbereitungen pro Runde um drei bis vier Sekunden zu langsam war.

Doch Windsor ist das egal: "Wenn Kyle 2011 für uns fahren will, würde uns das sehr gefallen", sagt der Partner von Ken Anderson. "Wenn ich er wäre, würde ich mir sagen: 'Diese Jungs reden viel, aber jetzt schaue ich mir mal an, was sie wirklich können und wir ihr Auto ist. Ich schaue mir ihre Fabrik an.' Das ist nur fair. Wir machen einen guten Job. Ich weiß, wenn Kyle einmal zu uns kommt und alles sieht, wird sein Herzschlag in die Höhe schnellen."

Windsor traut dem US-Amerikaner sogar Großtaten zu: "Ich glaube, dass Kyle in der Formel 1 eine Weltmeisterschaft gewinnen könnte. Ich meine, er hat genau das richtige Talent und die richtige Einstellung. Ich würde ihn liebend gerne in einem Formel-1-Auto sehen. Wenn er nächstes Jahr zu Demonstrationszwecken hier in den Staaten in unser Auto steigen möchte, dann ist er herzlich eingeladen, das zu tun", bietet er an.

¿pbvin|512|2079||0|1pb¿In der NASCAR-Szene gilt Busch seit Jahren als eines der größten Versprechen für die Zukunft. Vergangene Saison gewann er acht Rennen im Sprint-Cup, der allerhöchsten NASCAR-Liga, und zog damit als Tabellenführer in die Chase-Finalphase ein. Dort ging er jedoch sang- und klanglos unter. Diese Saison scheiterte der Gibbs-Pilot an der Chase-Hürde, dafür führt er in der zweiten NASCAR-Liga, in der Nationwide-Serie, die Gesamtwertung an.

Getroffen haben sich Windsor und der mit 186 Zentimetern und 73 Kilogramm für die Formel 1 sehr groß gebaute Busch bisher nicht, allerdings sollen bereits Gespräche mit dem Management des NASCAR-Piloten stattgefunden haben. Neben jungen US-Amerikanern wie Jonathan Summerton oder Alexander Rossi ist er derzeit eine der heißesten US-F1-Aktien, denn an den IndyCar-Superstars Danica Patrick oder Marco Andretti besteht kein Interesse.