• 09.09.2014 18:24

  • von Timo Pape

Trotz Platz fünf in Monza - Ricciardo glaubt an den Titel

Daniel Ricciardo gibt die Hoffnung auf den WM-Titel noch nicht auf - Sein ehemaliger Teamchef Colin Kolles hat ihn schon vor Jahren als künftigen Weltmeister gesehen

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo ist der einzige Formel-1-Fahrer, der Mercedes in dieser Saison gelegentlich die Stirn bieten kann. Drei Siege konnte der Red-Bull-Neuling bereits einfahren, das Selbstvertrauen wächst und wächst. Nichtsdestotrotz liegt der Australier 72 Punkte hinter dem Gesamtführenden Nico Rosberg - bei sechs noch ausstehenden Rennen. Ein Grund, den Titel 2014 bereits abzuschreiben, sei das jedoch nicht.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo bleibt bis zum Saisonende konzentriert - in Abu Dhabi gibt's 50 Punkte Zoom

"Wenn man bedenkt, dass es in Abu Dhabi doppelte Punkte gibt, dann macht dich das natürlich ein bisschen optimistischer", meint der 25-Jährige bei 'ServusTV'. "Realistisch betrachtet bin ich natürlich weit ab vom Schuss, Nico ist sehr weit vorn. Selbst wenn ich noch ein paar Rennen gewinnen würde, wären die Mercedes wahrscheinlich immer ganz knapp hinter uns. Wenn sie nicht die Stärksten sind, dann sicher die Zweitstärksten - mit entsprechend vielen Punkten."

Trotzdem sei die Chance auf den Titel noch da: "Solange es mathematisch noch möglich ist, versuchst du es natürlich. Um so einen großen Rückstand aufzuholen, brauchst du aber nicht nur Siege, sondern musst auch hoffen, dass Mercedes nicht immer ins Ziel kommt", erklärt Ricciardo. Immerhin warten nun Red-Bull-freundlichere Kurse im Rennkalender: "Singapur und Suzuka sind Strecken, die uns eher entgegenkommen sollten. Durch den fünften Platz in Monza sind wir noch im Rennen."

Lob für seine starken Saisonleistungen erntet Ricciardo auch von Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer: "Was mir an Daniel so extrem gut gefällt: Er macht eine ganz klare Ansage. Man hat das schon bei seinen Überholmanövern in der vergangenen Saison gesehen. Er lässt dem Gegner bei einem Überholmanöver gar keine Chance. Er deutet es an, ist plötzlich direkt daneben, und dann hast du keine Chance mehr. Das zeichnet einen großen Rennfahrer aus. Wenn der Red Bull noch etwas schneller wäre, könnte er Mercedes auch permanent Paroli bieten."

2011 begann Ricciardos Formel-1-Karriere beim spanischen Team HRT. Sein damaliger Teamchef Colin Kolles, der heute für Caterham arbeitet, hat das Potenzial des Youngsters schon damals erkannt: "Ich habe von Anfang an eine klare Meinung über ihn gehabt. Dass er ein kommender Weltmeister ist, habe ich schon vor Jahren gesagt. Er ist ins Auto eingestiegen und hat schlicht keine Fehler gemacht."

"Dass er ein kommender Weltmeister ist, habe ich schon vor Jahren gesagt." Colin Kolles

Zudem komme dem Mann aus Perth sein Fahrstil zugute, "weil er mit den Reifen viel besser umgehen kann. Das ist eine neue Generation von Rennfahrer", meint Kolles. "Ich kann nur sagen, er ist wirklich etwas Besonderes. Ich denke, ich habe das auch damals schon kundgetan." Da stimmt Ricciardo zu: "Ja, hat er tatsächlich. Ich war damals noch sehr bescheiden und habe nur gedacht: Tolles Kompliment! Aber ich habe mir das nicht zu Kopf steigen lassen."


Fotostrecke: Die Karriere von Daniel Ricciardo

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