• 27.01.2014 22:22

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Toro Rosso: Wenn der kleine Bruder flügge wird

Technikchef Key erklärt, was den STR9 trotz des identischen Renault-Antriebstrangs noch vom Red Bull unterscheidet: Knackpunkt Getriebe

(Motorsport-Total.com) - Red Bull und Toro Rosso teilen sich vieles: Den Geldgeber, den Nachwuchsfahrerkader und mit Beginn der Formel-1-Saison 2014 auch den Renault-Motor. Die Leistungen auf der Stecke einen die beiden Mannschaften des Getränkeriesen allerdings nicht. Das ehemalige Minardi-Team ist seit Jahren im Mittelfeld zu Hause und schafft den großen Durchbruch nicht. Mit dem französischen Aggregat gibt es einen Anknüpfungspunkt an den großen Bruder mehr, trotzdem gleicht nicht ein Ei dem anderen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Jean-Eric Vergne

Die Autos von Red Bull und Toro Rosso unterschied immer mehr als der Sponsor Zoom

So wird der STR9 eine selbst entwickelte Getriebeabdeckung aus Aluminium verwenden. Darunter ist die Technik inklusive der Hydraulik jedoch identisch. Besonders in diesem Punkt gleichen sich die Autos unter dem Blechkleid - auch deshalb, weil es sich um ein für die Zuverlässig besonders relevantes Bauteil handelt. "Es war der Hauptgrund, zu Renault zu wechseln, dass wir diese Synergien nutzen", betont James Key. Der Toro-Rosso-Technikchef will jede Chance nutzen, vom Weltmeisterteam zu profitieren.

Key gibt die Maxime aus: "Wo wir können, kooperieren wir." Während es beim Design nur ausgewählte Punkte gab, die beide Teams besprachen, wurde beim Getriebe besonders eifrig parliert. Trotzdem lief nicht alles im Parallelflug: "Das Timing war nicht gut. Red Bull ist in der Lage, wirklich an die Grenzen zu gehen. Sie haben da einen fantastischen Job gemacht. Aber das geht nicht für zwei Teams", erklärt der Brite und macht unterschiedliche Zeitpläne für Differenzen zwischen den Autos verantwortlich.

Key war gezwungen, eine Kompromisslösung zu finden: "Die Fertigstellung des Getriebes war im Niemandsland zwischen dem, was möglich war, und dem, was ideal für uns gewesen wäre", so der Toro-Rosso-Verantwortliche. "Wir wollten maximale Flexibilität bei der Aufhängungsgeometrie behalten, also haben wir die Abdeckung selbst gemacht und das Innere von Red Bull übernommen." Von Renault als neuem Partner ist Key angetan und glaubt, dass kritische Punkte im Kreise aller vier belieferten Teams besprochen würden.