• 20.07.2012 19:38

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Toro Rosso: Nass ist gut

Vor allem im Regen rechnet sich Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo gute Chancen auf Punkte aus: Vorne mitfahren - Team Franz Tost: "Saison ist nicht vorbei"

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso präsentiert sich in der laufenden Saison mit sehr schwankenden Leistungen. Zu Saisonbeginn konnten die Neulinge Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo das Potenzial zeigen und sogar Punkte einfahren, allerdings herrschte in den vergangenen Wochen die große Flaute. "Erst gab es Punkte und dann hatten wir leichte Probleme", sagt Teamchef Franz Tost. "Aber die Saison ist ja noch nicht vorbei."

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Der Toro Rosso funktioniert bei Regen besser als bei trockenem Wetter

"In Monaco lag Jean-Eric Vergne zehn Runden vor Schluss auf Platz sieben, aber dann fing es zu regnen an und er wurde etwas durchgereicht. In Valencia hatte Daniel gute Chacen auf Punkte, aber dann hatte er denn Unfall mit Petrow", nennt Tost die Möglichkeiten seines Teams, die leider nicht genutzt wurden. "Bald bekommen wir neue Teile. Ich hoffe, dass es morgen nass sein wird. Im Nassen kommen unsere Jungs gut zurecht. Ich bin für die zweite Saisonhälfte optimistisch."

Der Wunsch nach mehr Regen wird von den Piloten geteilt. Vor allem Daniel Ricciardo machte als Siebter im zweiten Freien Training gute Erfahrung mit Nässe in Hockenheim. "Die Bedingungen waren nicht allzu schlimm. Natürlich war es rutschig, aber es gab kein Aquaplaning. Diese Strecke ist bei Nässe sicher. Es stehen zwar an manchen Stellen ein paar Pfützen, aber dort verliert man das Auto nicht aus der Kontrolle", schildert er.

"Wenn es wieder so wird wie heute, also mit viel Regen zu Beginn und dann abtrocknender Strecke, dann ist es im Qualifying eine Frage des Timings und der Reifenwahl. Mir wären stabile Verhältnisse lieber", so der Australier. "Es sieht so aus, als seien wir bei nassen Bedingungen konkurrenzfähiger. Leider soll es mit 95-prozentiger Sicherheit am Sonntag trocken bleiben. Aber am Samstag wird es wohl wieder Regen geben. Es wäre schön, wenn wir ein gutes Qualifying hätten und unsere Positionen im Rennen dann verteidigen könnten."

"Die Chance könnte sich ergeben, wenn manch ein Team am Samstag auf Regenabstimmung geht. Dann haben die im trockenen Rennen einen Nachteil", so Ricciardo. "Man muss bei solchen Wetterwechseln einen Kompromiss eingehen. Die Punkte gibt es am Sonntag zu holen, daher liegt bei uns der Fokus eher auf dem Sonntag. Wenn wir vorne starten, ist die Chance auf Punkte natürlich größer. Natürlich müsste der Start dann auch gut gelingen."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Deutschland


Dem jungen Red-Bull-Schützling im italienischen Team gelang am Freitag in Hockenheim vieles, aber nicht alles. Am Nachmittag rutschte er mit seinem Wagen in den Kies. "Eigentlich wollten wir nur noch ein Boxenstopp-Training machen. Ich habe mich dann leider etwas vertan und bin ausgerutscht. Zum Glück bin ich nicht eingeschlagen, denn das wäre ziemlich dämlich gewesen. Das Auto ist aber in Ordnung, von daher war es nicht so schlimm", lacht er erleichtert.