Sutil: "Mit Geld ist alles möglich"

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil ist verdammt gut - sagen die einen. Adrian Sutil ist größenwahnsinnig - sagen andere. Ohne Zweifel sorgt der Deutsche derzeit in der Formel 1 für Schlagzeilen.

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Kai Ebel mit Sutil: Das Interesse der Medien hat nach Monaco zugenommen

Nicht erst in Monte Carlo war der Spyker-Pilot positiv aufgefallen, als er im 3. Freien Training am Samstagmorgen im Regen die Bestzeit fuhr. Schon zuvor hatten die Teamchefs ein Auge auf den Formel-1-Neuling geworfen, weil er deutlich schneller ist als Teamkollege Christijan Albers. Auch in der Qualifikation zum Großen Preis von Kanada war der 24-Jährige um 0,660 Sekunden flotter unterwegs als der Holländer.#w1#

An den Samstag in Monte Carlo erinnert sich Sutil gern zurück: "Wenn du in Monaco einen Spyker im Nassen an die Spitze setzt, dann ist im Normalfall jeder beeindruckt", meint Sutil im Interview mit 'autosport.com'. Es sei "unglaublich" wie viele Leute zu ihm kamen, um zu gratulieren, und wie groß die Traube an Journalisten vor dem Motorhome war: "Das war verrückt."#w1#

Sutil weiß, dass es für ihn "sehr wichtig" ist, solche Chancen zu nutzen. Wäre er an jenem Tag in die Leitplanken gekracht, hätte ihn der eine oder andere Teamchef vielleicht aus der Liste interessanter Piloten gestrichen. So aber hat der eine oder andere den Namen Adrian Sutil ein weiteres Sternchen verpasst: "Ich denke, dass mein Name im Fahrerlager ganz gut ankommt und alle Leute, mit denen ich spreche, sagen, dass ich großartig arbeite. Das gibt mir die Kraft, die Zuversicht und die Motivation, nach vorn zu kommen."

Wenn man in der Formel 1 die rote Laterne kutschiert, dann ist das Risiko groß, dass man nie den Aufstieg verschafft, aber Adrian Sutil sieht sich auf dem richtigen Weg, schließlich konnte er schon für Highlights sorgen: "Wenn man das im ersten Jahr schafft, dann ist alles möglich". Wenn ihn kein anderes Team aus seinem Vertrag freikauft, wird Sutil aber auch 2008 bei Spyker fahren - durchaus riskant, wenn er dann nicht für Highlights sorgen kann.

Zu viele Gedanken an die Zukunft verschwendet der junge Rennfahrer jedoch nicht, denn man könne nie wissen, was am nächsten Tag passiert, da sich die Dinge in der Formel 1 zu schnell ändern: "Selbst wenn du einen Zweijahresvertrag mit einem anderen Team hast, dann wird dich ein anderes Top-Team bekommen, wenn es dich haben will. Es ist nur eine Frage des Geldes." Im Moment habe er einen Vertrag mit Spyker: "Es wird nur davon abhängen, wie stark das Team sein wird, und welche Angebote ich erhalte."

Schon jetzt fühlt sich Sutil bereit für den Aufstieg in ein Team, das ganz vorn mitfahren kann: "Ich bin mir sicher, dass ich mit einem guten Auto ebenfalls gute Arbeit leisten kann." Der Unterschied sei nicht sehr groß, ob man nun in einem langsamen oder etwas schnelleren Auto fahre: "Man muss einfach seinen Fahrstil an das neue Auto anpassen und braucht perfekte Rennen und perfekte Qualifyings. Das ist kein großer Unterschied."

Derzeit fährt Spyker in der Regel ein einsames Rennen, wie der Gräfelfinger zugibt: "Aber langweilig ist das für mich nicht. Ich genieße jede Runde". Noch kann Sutil Erfahrung sammeln, doch eines Tages wird ihn das Hinterherfahren nicht mehr befriedigen: "Wenn ich gute Arbeit leiste, dann werde ich eine Chance in einem wirklich gute Auto erhalten, da bin ich mir sicher."

Der Meister der Japanischen Formel Nippon gibt zu, dass er überrascht ist, dass er sich in der Formel 1 so schnell einen Namen machen konnte. "Wenn ich mir all die anderen Leute anschaue, die in den Jahren zuvor bei Minardi oder im vergangenen Jahr bei Midland fuhren - sie fuhren Rennen und niemand nahm Notiz von ihnen. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie keinen wirklich guten Job geleistet haben."