• 20.07.2014 19:30

  • von Dominik Sharaf

Sutil machtlos: Aus Selbstheilung wird Selbstzerstörung

Der Sauber-Pilot flog ab, weil sein C33 nach Leistungsausfall mit Vortrieb überraschte - Er erkennt Positives: "Sind nicht mehr alleine herumgefahren"

(Motorsport-Total.com) - Sauber gehört zu den Teams, die die Heimreise aus Hockenheim enttäuscht und mit leeren Händen antreten. Allen voran Adrian Sutil hatte am Sonntag beim Deutschland-Grand-Prix die Chance, die lange ersehnten ersten WM-Punkte der Saison einzufahren, doch ein technischer Defekt machte dem Gräfelfinger einen Strich durch die Rechnung. Sein Abflug in der Südkurve war Folge eines Antriebsproblems, das ihn zuvor im Motodrom ereilt hatte - und Sutil mit einer Selbstheilung völlig überraschte.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Und da war's geschehen: Sutil sah in der Südkurve ziemlich blöd aus, war aber machtlos Zoom

Der 31-Jährige erklärt auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com', was genau ihn zum Passagier machte: "Wir haben die Leistung komplett verloren. In Kurve 13 kam sie dann voll wieder - von 0 auf 100, was nicht so schön ist", so Sutil, der die identische Überraschung wenige Meter später erneut erlebte: "Ich bekam auf einen Schlag Leistung und habe das Auto sofort verloren. Ich habe noch versucht, umzudrehen und weiterzufahren, aber der Motor ist abgestorben." Er blieb einen Moment im Auto sitzen: "Mein Ingenieur hat sich noch entschuldigt."

Schließlich ist Sutil, der in der Anfangsphase sogar unter den Top 10 zu finden war, mindestens ein gutes Resultat entgangen, wenn nicht sogar WM-Zähler liegen blieben. "Ich habe bis dahin ein gutes Rennen gefahren und war deutlich vor meinem Teamkollegen", verweist er auf das Stallduell mit Esteban Gutierrez. Saubers Formkurve lobt Sutil und sieht den Anschluss an das Mittelfeld hergestellt: "Wir waren konkurrenzfähiger und ich konnte mit den Force India kämpfen. Wir waren auch lange hinter Kimi Räikkönen. Wir sind nicht mehr alleine herumgefahren."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Deutschland


Gutierrez kann dem Gastspiel in Hockenheim weniger Gutes abgewinnen, obwohl er die Leistung des Teams bei der Entwicklung lobt: "Dennoch können wir mit der 14. Position nicht zufrieden sein. Ich habe vom Anfang bis zum Ende des Rennens gekämpft, versuchte, Plätze gutzumachen und musste meine Position auch verteidigen", so der Mexikaner über ein komplett unauffälliges Rennen. Hinter dem Volant hatte er kaum Möglichkeiten, für mehr sportlichen Erfolg im Badischen zu sorgen: "Wir konnten während des Rennens nicht viel tun."

Teamchefin Monisha Kaltenborn zieht eine gemischte Bilanz: "Das Rennen hat gezeigt, dass wir unsere Konkurrenzfähigkeit etwas verbessert haben, obschon wir wissen, dass unser Level noch nicht zufriedenstellend ist." Die Österreicherin glaubt, dass ein Punkt im Bereich des Möglichen war, spricht aber auch von einem nicht näher erläuterten "Bedienungsfehler", offenbar bei Sutil. Dennoch bilanziert Kaltenborn: "Es ist enttäuschend. Einerseits sind Fortschritte zu sehen, aber da muss noch mehr kommen. Adrian hatte ein gutes Rennen, hat eine gute Leistung gezeigt und tolle Zweikämpfe gehabt. Eigentlich hat alles gestimmt."

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