• 25.07.2007 09:14

  • von Fabian Hust

"Spionage-Affäre": Ferrari heuert Ex-Polizei-Kommissar an

Ferrari hat den ehemaligen Londoner Polizei-Kommissar Lord Stevens verpflichtet, der untersuchen soll, wie Teamgeheimnisse zu McLaren gekommen sind

(Motorsport-Total.com) - Weiterhin ist unklar, wie 780 Seiten Informationen über den Ferrari F2007 in die Privatwohnung von Ex-McLaren-Mercedes-Chefdesigner Mike Coughlan gelangen konnten.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2007

Ferrari setzt nun auf die Ermittlungsarbeit von Spezialisten

Der von Ferrari entlassene Techniker Nigel Stepney streitet ab, die Dokumente an seinen Freund übermittelt zu haben. Derzeit laufen Ermittlungen gegen den Briten und seine Frau Trudy, welche die Dokumente in einem Copyshop vervielfältigt haben soll.#w1#

Ferrari wird nun selbst aktiv und hat laut 'Telegraph' den früheren Londoner Polizei-Kommissar Lord Stevens aus Kirkwhelpington verpflichtet, der untersuchen soll, wie diese Interna an Coughlan gelangen konnten.

Bereits morgen (Donnerstag) findet eine Anhörung vor dem Weltrat des Automobilweltverbandes FIA in Paris statt. Am Place de la Concorde wird ein 26-köpfiges Gremium entscheiden, ob McLaren-Mercedes eine Mitschuld hat und wie in diesem Fall eine Strafe ausfällt. Der Rennstall muss beweisen, dass Coughlan ein Einzeltäter war.

Der Rennstall muss 30 Fragen beantworten, die sich auf den Zeitraum zwischen März und Juli dieses Jahres beziehen. Coughlan soll im April in den Besitz der Dokumente gekommen sein.

Die FIA wird zu klären versuchen, ob sich auch andere Mitglieder des Teams im Besitz dieser Informationen befunden haben oder davon wussten.

Während sich das Team zuversichtlich zeigt, dass man für unschuldig befunden wird, erklärte die FIA, dass bei einer Bestrafung auch den Fahrern WM-Punkte aberkannt werden könnten.

Ein Sprecher von 'Quest', der kriminaltechnischen Agentur des Briten, wollte am Dienstagabend die genaue Verwicklung in den Fall nicht enthüllen, bestätigte aber, dass man im Auftrage der Italiener arbeitet.

Dass Stevens bei der Anhörung am Donnerstag am Place de la Concorde eine Rolle spielen wird, ist unwahrscheinlich. Stattdessen dürften die Ergebnisse bei dem eigenen Vorgehen gegen Mike Coughlan und Nigel Stepney Anwendung finden.