Silverstone: Besonderes Heimrennen für Red Bull

Für Red Bull ist das Heimspiel in Silverstone eines der wichtigsten Rennen des Jahres - Sebastian Vettel und Mark Webber schwärmen vom schnellen und flüssigen Kurs

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt dreht sich auch außerhalb des Tribunals der FIA in Paris weiter. Am kommenden Wochenende reist der Tross zum Alltagsgeschäft nach Silverstone. Für viele Teams ist der Grand Prix auf der Traditionsstrecke, die 1950 den allerersten Formel-1-Lauf abhielt, das Heimspiel - so auch für Red Bull, deren Fabrik in Milton Keynes nur wenige Kilometer von Silverstone entfernt liegt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Red Bull konnte der Konkurrenz in Silverstone zuletzt immer davonfahren Zoom

Für das Team von Christian Horner scheint das Rennen jedenfalls ein gutes Pflaster zu sein: Von den vergangenen vier Grands Prix konnte man drei gewinnen, einmal belegte man hinter Fernando Alonso die Plätze zwei und drei. Sebastian Vettel kommt auf jeden Fall gerne an den umgebauten Traditionskurs: "Abgesehen von dem unvorhersehbaren englischen Wetter ist der britische Grand Prix ein Highlight der Saison und einer meiner Lieblingsstrecken", so der Deutsche.

"Sie ist nur 30 Kilometer von unserer Fabrik in Milton Keynes entfernt, und die Strecke ist eine echte Herausforderung. Selbst nach der Verlegung des Fahrerlagers und der Boxengasse bleibt es ein schwieriger Kurs", findet der Dreifachweltmeister. Seiner Meinung nach könne man nur Suzuka mit Silverstone vergleichen: "Keine andere Strecke hat so eine Folge von superschnellen Kurven wie Silverstone. Copse, Maggots, Becketts und Chapel sind unter den vier besten Kurven der Formel 1 - sie gehören zusammen."

"Du musst die erste perfekt erwischen, sonst ist der Rhythmus für alle dahin, und am Ende die Chapel ist so unheimlich schnell", beschreibt der Red-Bull-Pilot. "Wenn man die ersten drei Kurven ordentlich gefahren ist, und das Auto gut eingestellt ist, kann man mit Vollgas da durchfahren. Man hat da ungefähr 270 km/h drauf, das ist wirklich beeindruckend. Man muss da gar nicht lange nachdenken, einfach Vollgas und los."


Fotos: Mark Webber auf dem Mountainbike


Denken ist ein gutes Stichwort: Mit Freude denkt Mark Webber an 2010 zurück, als er an Ort und Stelle seinen ersten Sieg in Großbritannien feiern konnte. Sein Funkspruch ging in die Geschichte ein: "Nicht schlecht für einen Nummer-zwei-Fahrer." Einen ähnlichen Erfolg würde der Australier gerne 2013 wiederholen. "Es ist für viele im Team ein Heimrennen, und auch für mich ist es ein zweites Heimrennen, da ich im Vereinigten Königreich lebe", sieht der Australier gute Gründe.

Doch es gibt noch weitere: "Die Fans hier sind auf einem Level mit den italienischen Tifosi; die Formel 1 ist seit langem ein integraler Bestandteil des britischen Motorsports. Der Silverstone-Grand-Prix ist ein brillantes Wochenende, es ist so ein prestigeträchtiger Event, und darum ist es so schön, hier ein großartiges Resultat einzufahren." Doch auch die Strecke an sich ist für den Australier ein Highlight in der Saison.

"Es ist ein Old-School-Kurs - schnell und rhythmisch. Der Fahrer und das Auto müssen hier echt präzise arbeiten. Man kann das Auto hier gut rumbewegen und sich wie ein Formel-1-Fahrer fühlen", so der Red-Bull-Pilot. Bei seinem Heimrennen in Australien lief es für Webber bisher meistens nicht rund, doch in Silverstone fühlt er keinen besonderen Druck: "Wir wollen bei jedem Rennen unser Bestes geben - überall gibt es 25 Punkte zu holen", setzt er keine Prioritäten.

Doch natürlich weiß auch der 36-Jährige, dass der Große Preis von Großbritannien für viele seiner Teammitglieder noch ein wenig mehr Bedeutung hat: "Viele ihrer Familien werden sich das Rennen an der Strecke anschauen. Die Teammitglieder sind sehr stolz über ihren Einsatz, den sie über das ganze Jahr in das Team stecken, und hier ist es ihre Zeit, das zu zeigen."