Senna spielte beim Schumacher-Rücktritt eine Rolle

Als Michael Schumacher Ayrton Sennas Pole-Position-Rekord knackte, dachte er erstmals darüber nach, seine Karriere zu beenden

(Motorsport-Total.com) - Anfang Juli hat sich Michael Schumacher entschieden, seine Karriere nach der Saison 2006 zu beenden, am 10. September gab er dies nach seinem Sieg beim Grand Prix von Italien auch offiziell bekannt. Doch die ersten Rücktrittsgedanken kamen ihm schon wesentlich früher, nämlich im März nach dem Qualifying in Bahrain.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Ayrton Sennas Pole-Position-Rekord war für Michael Schumacher ein Meilenstein

"Das erste Gefühl des Aufhörens hatte ich beim ersten Rennen in Bahrain", wird der siebenfache Weltmeister im Buch 'Schumacher', welches von seiner Medienbetreuerin Sabine Kehm verfasst wurde, zitiert. "Am Samstag kurz nach dem Qualifying" seien ihm solche Gedanken gekommen, "denn da ist etwas passiert, woran ich nie bewusst gedacht hatte: Ich hatte Ayrton Sennas Rekord erreicht. 65 Pole Positions. Das war wie eine Zäsur."#w1#

"Nicht, dass das ein Ziel für mich gewesen war, im Sinne von: Ich fahre jetzt so lange, bis ich diese 65 Pole Positions geknackt habe. Aber als es dann passiert ist und ich auch noch wusste, dass wir eine gute Saison haben würden, hatte ich einfach das Gefühl, dass jetzt ein guter Zeitpunkt zum Aufhören sei. Und in der Folgezeit hat sich dieses Gefühl mehr und mehr erhärtet. Ich wurde mir meiner Entscheidung immer sicherer", fügte er an.

Schumachers Bewunderung für Senna wurde erstmals wirklich bekannt, als er in Monza 2000 die 41 Siege der brasilianischen Rennfahrerlegende egalisierte - und anschließend im Rahmen der FIA-Pressekonferenz voller Rührung in Tränen ausbrach. Schon Sennas Tod in Imola 1994 war ihm allerdings sehr nahe gegangen - just an einem Nachmittag, an dem der damals noch junge Deutsche seinen fünften Grand Prix gewann.

"Ich weiß auch nicht, die Geschichte von Ayrton ist eine Geschichte, die mich immer verfolgt hat. Jedes Mal, wenn ich damit konfrontiert werde, werde ich sehr emotional. An diesem Nachmittag jedenfalls stand da plötzlich diese Marke", so der 37-Jährige, dem es nie vergönnt war, in einem direkten WM-Duell gegen Senna anzutreten - was viele alteingesessene Formel-1-Fans noch heute zutiefst bedauern...