• 16.03.2008 10:06

  • von Fabian Hust

Seb I im Pech - Seb II mit Glück im Unglück

Während Vettel durch eine Kollision aus dem Rennen geworfen wurde, punktete Bourdais beim Formel-1-Debüt trotz eines technischen Defekts

(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Toro Rosso war beim Großen Preis von Australien in Melbourne das einzige kleine Team, das vom Chaos auf der Rennstrecke zum Teil profitieren konnte. Sebastian Vettel wurde jedoch ein Opfer des Chaos', denn er musste sein Auto nach einer Kollision bereits in der ersten Runde abstellen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais hatte am Glück doch noch Grund, glücklich zu sein

Glück im Unglück hatte unterdessen Sébastien Bourdais bei seinem Formel-1-Debüt. Drei Runden vor Schluss rollte der Franzose auf Position vier liegend mit einem Defekt aus, wurde jedoch dank der zahlreichen Ausfälle und der Disqualifikation von Rubens Barrichello noch als Siebter gewertet.#w1#

"Das war ein großartiger Schachzug." Sébastien Bourdais

"Es ist nicht das erste Mal, dass ich im Rennsport auf Enttäuschung getroffen bin, und es wird auch nicht das letzte Mal sein", so Bourdais. "Es ist jedoch wichtig, dass das Team wirklich gut gearbeitet hat, sehr schnell reagierte und mich an die Box holte, sobald die Lichter des zweiten Safety Cars erloschen waren. Das war ein großartiger Schachzug. Von da an war es in Bezug auf das Benzin und die anderen gut, die noch an die Box kommen mussten."

"Es war sehr hart, denn ich wurde von hinten extrem unter Druck gesetzt, zunächst von einem BMW und dann von Fernando sowie Kovalainen. Zu einem Zeitpunkt entschied ich mich dazu, etwas zurück zu stecken, aber ich fand heraus, dass ich ein paar Fehler machte. Aus diesem Grund machte ich mehr Druck und baute einen kleinen Vorsprung auf. Ich schaute kaum auf die Boxentafel, wusste jedoch, dass ich nah am Ende des Rennens war."

"Für einen ersten Grand Prix ist das nicht allzu schlecht." Sébastien Bourdais

"Beim Start lag ich ganz hinten, war ziemlich schwer und hatte etwas zu kämpfen. Aber dann gingen die Probleme los und nach dem Neustart funktionierte mein Funk für einen Moment nicht, ich wurde aus diesem Grund über die Freigabe des Rennens überrascht. Aber vom praktisch letzten Platz zu kommen und beinahe Vierter zu werden, war ein exzellenter Start. Ich hoffe, dass wir zwei Punkte erhalten. Für einen ersten Grand Prix ist das nicht allzu schlecht."

"Meine Probleme begannen am Start, als ich das Auto abwürgte", so Vettel. "Es gab nichts, was ich diesbezüglich hätte tun können, da ich das Problem tatsächlich nicht verursacht habe. Dies bedeutete, dass ich nach hinten durchgereicht wurde und als ich in die erste Kurve kam, hatte ich Kimi links und Jenson rechts."

"Das ist sehr enttäuschend." Sebastian Vettel

"Ich versuchte, so nahe wie möglich an Kimi dran zu bleiben und dem Auto rechts Raum zu lassen. Als ich dann in die Kurve einlenkte, fühlte ich, dass ich von hinten rechts getroffen wurde. Das drehte mich herum und ich befand mich in der Mitte einer Kollision. Das ist sehr enttäuschend."

"Bourdais hat das ganze Wochenende über bewiesen, dass er die richtige Wahl als Teamkollege neben Vettel war", freut sich Teamanteilseigner Gerhard Berger. "Er hatte im Qualifying etwas Pech, aber hatte ein fantastisches Rennen, kämpfte so gut wie möglich, um seine Position sogar am Ende auf alten Reifen zu behalten. Er machte keine Fehler, las das Rennen auf die richtige Art und Weise vom Anfang bis zum Ende."

"Vierte Plätze bekommt man nicht so häufig, man muss sie sich schnappen, wenn man sie angeboten bekommt." Gerhard Berger

"Ich denke, dass wir ein großartiges Team haben und das ganze Wochenende über eine großartige Leistung zeigten. Aber das Glück war nicht auf unsere Seite und es schmerzt, auf einem sicheren vierten Platz zu sein und diesen bei noch verbleibenden zwei Runden zu verlieren."

"Wir können es kommenden Sonntag erneut probieren, aber vierte Plätze bekommt man nicht so häufig, man muss sie sich schnappen, wenn man sie angeboten bekommt. Einer oder vielleicht sogar zwei Punkte sind besser als nichts. Im Moment wissen wir noch nicht genau, was Sébastien am Ende genau stoppte."