• 18.11.2013 15:52

  • von Timo Pape

(Schwarz-rot-) Goldene Zeiten in der Königsklasse

Nur vier Rennsiege gingen an andere Nationalitäten - Niki Lauda erklärt, warum die Formel 1 im Jahr 2013 klar im Zeichen der erfolgreichen deutschen Fahrer steht

(Motorsport-Total.com) - Aus deutscher Sicht läuft die Formel 1 derzeit fast wie ein Wunschkonzert. Mit Vierfachweltmeister Sebastian Vettel im Red Bull und Mercedes-Pilot Nico Rosberg stellt Deutschland in dieser Saison als einzige Nation zwei Fahrer, die Rennsiege feiern durften. Rosberg triumphierte bei den Rennen in Monaco und Silverstone, Vettels zwölf Siege (mittlerweile acht davon in Folge) aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Somit ertönte bei insgesamt 14 von 18 Rennen in diesem Jahr die deutsche Nationalhymne während der Siegerehrung - ein absoluter Traumwert. Zusammengenommen stehen 19 Podiumsplatzierungen für Vettel und Rosberg zu Buche, lediglich zweimal wurde ohne deutsche Beteiligung Champagner gespritzt. Nebenbei bemerkt hat Mercedes als deutsches Team einen großen Schritt nach vorn gemacht und beste Chancen auf die Vizemeisterschaft unter den Konstrukteuren. Die übrigen vier Siege verteilen sich auf Spanien (2, Fernando Alonso), England (1, Lewis Hamilton) und Finnland (1, Kimi Räikkönen).

Hinzu kommt Riesentalent Nico Hülkenberg, der ebenfalls seit fast einem Vierteljahr das absolute Maximum aus seinem Sauber herausholt und sich sowohl im Qualifying als auch im Rennen durch tadellose Leistungen in den Top 10 etabliert hat. Auch wenn ein Teamwechsel zu Lotus nicht klappen sollte, hat der 26-Jährige eine vielversprechende Zukunft vor sich. Der vierte im Bunde - Adrian Sutil - ließ seine Klasse besonders vor der Sommerpause immer mal wieder aufblitzen, fuhr aber in Summe nicht seine glücklichste Saison im zuletzt schwachen Force India. Trotzdem scheint ihm das Cockpit auch im nächsten Jahr sicher.

'RTL'-Experte Niki Lauda ahnt die Gründe für die aus deutscher Sicht hervorragenden Resultate und stellt eine abenteuerliche Theorie auf: In Deutschland gebe es auf den Autobahnen keine Geschwindigkeitsbeschränkung - "Ganz einfach", gibt der Österreicher mit einem schelmischen Grinsen zu bedenken. Nun fürchtet er jedoch, dass Deutschland womöglich eine Maut für Ausländer einführen könnte - "Dann kommt in Österreich nie einer nach!"

"Es sind immer die Einzelpersönlichkeiten, die es so weit bringen - das hat nichts mit der Nationalität zu tun." Niki Lauda

Schließlich besinnt er sich dann aber doch: "Scherz beiseite. Diese Topleute kann man nicht züchten, die sind da. Natürlich belebt der Motorsport (die Situation; Anm. d. Red.). Schumacher hat das Ganze begonnen mit seinen sieben Titeln. Das ganze Land steht dahinter, Sponsoren stehen dahinter, den Nürburgring gibt es auch noch - hoffentlich bleibt das so, dass man da auch noch mal herumfahren kann", so Lauda. "Das heißt, die Grundlagen sind in Deutschland besser als woanders, aber nichtsdestotrotz sind es immer die Einzelpersönlichkeiten, die es so weit bringen - das hat nichts mit der Nationalität zu tun." Im Moment sei Deutschland da eben ganz vorn, lobt die Rennlegende.


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