• 27.12.2001 10:25

  • von Fabian Hust

Schumi: Mann muss die Ferrari-Leute erst verstehen lernen

In keinem Team herrscht ein emotionaleres Klima als bei Ferrari ? daran musste sich Schumacher erst einmal gewöhnen

(Motorsport-Total.com) - Tränen der Freude oder Enttäuschung sind bei Ferrari nichts Ungewöhnliches. Noch vor einigen Jahren, als bei Ferrari die Mehrzahl der Angestellten Italiener war, gab es regelrechte Gefühlsachterbahnen im Team. Nach einem Sieg schwebte die Mannschaft im siebten Himmel, bei Misserfolg schien man es mit einem Haufen Elend zu tun haben. Mittlerweile beschäftigen die Italiener viele Ausländer und so ist der Anteil am italienischen Blut geschrumpft.

Titel-Bild zur News: Podium Ungarn 2001

Bei Ferrari wird jeder Sieg überschwänglich gefeiert

Doch immer noch spielen die Emotionen bei Ferrari eine wichtige Rolle. Michael Schumacher, der 1996 vom Benetton-Team zu Ferrari kam und eher als der unterkühlte Deutsche galt, musste sich erst einmal an die gefühlsbetonten Reaktionen gewöhnen, wie er in einem Interview mit der 'Bild'-Zeitung zugibt: "Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich die intensive Zuneigung dieser Menschen zu Ferrari richtig verstanden habe."

Besonders beeindruckt hat den vierfachen Weltmeister der Gang durch die Ferrari-Fabrik: "Es ist ein Gänsehaut-Gefühl, durch die Fabrik zu gehen. Und alle Arbeiter beginnen zu applaudieren. Leise erst, dann immer lauter. Der Stolz verbindet alle zu einer großen Familie. Bei der Weihnachtsfeier bringen sie ihre Kinder mit, um sie mit mir fotografieren zu lassen. Sie schließen dich in ihr Herz, was dich anspornt, weiterhin alles für Ferrari zu geben."