• 23.08.2004 11:23

  • von Fabian Hust

Schumacher freut sich auf den "Riesen-Spaß" in Spa

Für Schumacher ist der mögliche Titelgewinn in Belgien nur ein Randthema, er möchte einfach sein Bestes geben

(Motorsport-Total.com) - Kaum ein Formel-1-Fahrer verbindet wohl so viel mit Spa-Francorchamps wie Michael Schumacher. Der Kerpener gab dort 1991 im Jordan-Ford 191 quasi über Nacht sein Formel-1-Debüt, ein Jahr später holte sich der Deutsche im Benetton-Ford B192 auf dem Ardennenkurs seinen ersten Sieg in der "Königsklasse des Motorsports". Schon sechs Mal konnte der Ferrari-Pilot auf der längsten Strecke im WM-Kalender gewinnen. Einzig seine Pole-Bilanz sieht kurioserweise enttäuschend aus, lediglich ein Mal (2002) stand der 35-Jährige in der Startaufstellung ganz vorne.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher fiebert dem kommenden Wochenende in Belgien entgegen

Michael Schumacher freut sich, dass der Große Preis von Belgien nach einem Jahr Pause in dieser Saison wieder seinen Platz im Kalender gefunden hat, denn "schließlich ist Spa für mich schon immer etwas Besonderes gewesen. Dieses Rennen scheint irgendwie mit meiner Karriere verbunden zu sein. Ich habe in Spa so viele besondere Erlebnisse gehabt, ich habe dort so viele tolle Momente erlebt, ich kann nicht anders als mich darauf zu freuen, dort wieder zu fahren", wird der Weltmeister auf seiner Internetseite zitiert.#w1#

Schumacher gilt als Verfechter sicherer Rennstrecken in der Formel 1, Spa-Francorchamps zählt aufgrund der zahlreichen schnellen Kurven nicht zu den sichersten Pisten im Kalender, doch das scheint den Ferrari-Piloten nicht zu stören: "Der Kurs ist klasse, so ganz anders als die modernen Rennstrecken - und auch wenn es mit unseren modernen Autos nicht mehr so extrem schwierig ist wie früher, manche Passagen voll zu fahren, ist es doch immer eine Riesen-Herausforderung und ein Riesen-Spaß. Die 'Eau Rouge' zum Beispiel bringt nicht umsonst Generationen von Rennfahrern zum Schwärmen."

In Spa könnte der Formel-1-Pilot ein weiteres Kapitel "Spa-Geschichte" schreiben, denn holt er dort zwei Punkte mehr als sein Teamkollege, kann er vorzeitig seinen siebten WM-Titel feiern. Auch wenn sich natürlich alles um diese Frage drehen wird, wird Schumacher an dieses Rennen nicht anders herangehen als an die anderen Grands Prix: "Für mich ist es wichtig, in Spa meine Leistung zu bringen, und alles andere kommt dann zwangsläufig. Ich bin zunächst einmal glücklich, dass ich überhaupt in der Lage bin, den Titel theoretisch bereits zu diesem Zeitpunkt holen zu können. Das ist Ausdruck unserer so unerwartet wunderbaren Saison bisher. Über alles andere mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist."

Ob die Titelentscheidung nun in Belgien oder zwei Wochen später beim Ferrari-Heimspiel in Monza fällt, ist dem Kerpener egal, für ihn hätten beide Orte einen gewissen Reiz: "Für mich ist es wichtig, dass es überhaupt passiert, alles andere ist dann unwichtig. Rubens hat eine mathematische Chance auf den Titel, und ich nehme jede Chance ernst. Und solange der Titel noch nicht sicher ist, hielte ich solche Überlegungen ehrlich gesagt auch für ziemlich anmaßend. Ich stelle sie mir jedenfalls bestimmt nicht."