• 24.10.2004 23:14

  • von Fabian Hust

Schlappe für Weltmeister Ferrari auf der Ziellinie

Rubens Barrichello blieb der erste Heimsieg erneut verwehrt und Michael Schumacher legte im Rennen wieder einmal einen Dreher hin

(Motorsport-Total.com) - Der Wettergott war am Sonntag nicht auf der Seite von Ferrari und so musste sich Rubens Barrichello bei seinem Heimrennen mit dem dritten Platz begnügen, nachdem er sich zuvor recht siegessicher gezeigt hatte. Teamkollege Michael Schumacher leistete sich wieder einmal einen Dreher, was ihn wohl den vierten Platz gekostet hat. Schlussendlich musste sich der Weltmeister mit dem siebten Rang zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Montoya und Barrichello

Südamerikaner unter sich: Montoya und Barrichello

Damit zeigte sich im letzten Rennen der Saison vor der Winterpause, dass man nicht vor Niederlagen gefeit ist, was die Italiener anstacheln wird, sich umso besser auf das kommende Jahr vorzubereiten, um die Dominanz aufrecht erhalten zu können.#w1#

Rubens Barrichello: "Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und möchte mich bei ihm und bei den Fans bedanken, die heute hier hergekommen sind, um das Rennen anzuschauen. Die Bedingungen im Rennen, in Bezug auf den Regen, haben uns nicht bevorteilt und ich konnte nicht besser abschneiden. Ich kann aus diesem Grund immer noch mit erhobenem Kopf abreisen, auch wenn dies schwierig sein könnte, da mein Nacken sehr weh tut. Ich muss zugeben, dass ich mich sehr erschöpft fühle. Vielleicht war dies der Stress des gesamten Wochenendes."

"Unsere Strategie hat funktioniert, aber das schlussendliche Ergebnis ist ein wenig enttäuschend, da wir das Wochenende über dominiert hatten und ich für das Rennen zuversichtlich war, nachdem ich mich mit einer ganz ordentlichen Benzinladung an Bord qualifizierte hatte. Wir sind die Besten im Regen und die Besten im Trockenen, aber wenn wir einen Schwachpunkt haben, dann ist dieser unter feuchten Bedingungen zu suchen, die wir nach ein paar Runden vorfanden. Wir wissen, dass dann jene, die auf dem Reifen der anderen Marke fahren, früher auf Trockenreifen wechseln können. Das Wetter hat einfach nicht in unserer Hände gespielt, aber ich bin glücklich, dass ich auf dem Podium bin, auch wenn der Sieg hier noch kommen muss."

Michael Schumacher: "Wir können sehr stolz auf das sein, was wir in dieser Saison als Team erreicht haben. Es gab eine Menge Siege und zwei Weltmeistertitel, es gibt deshalb keinen wirklichen Grund, heute allzu enttäuscht zu sein, auch wenn ich sagen muss, dass es mir für Rubens Leid tut. Was mein Rennen angeht, dachte ich zunächst, dass es für mich eine gute Möglichkeit sein würde, als ich realisierte, dass es regnet. Aber um ehrlich zu sein, war es nicht nass genug und ich denke, dass wenn es stärker und länger geregnet hätte, es für uns ein Vorteil gewesen wäre. Ich fühle mich frisch und gerüstet um Rennen zu fahren, aber ich weiß, dass es wichtig ist, eine Pause einzulegen, bevor wir uns auf die kommende Saison vorbereiten."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Es war ein sehr schwierige Szenario für uns zu Beginn des Rennens. Es war nicht wirklich nass genug für die Regenreifen, wir wussten aus diesem Grund, dass wir sehr schnell einen Boxenstopp einlegen müssen. Dann brauchen unsere Reifen eine Weile, bis sie sich aufheizen, sodass die Fahrer Gas geben können. Ich denke, dass uns dies wirklich die Möglichkeit gekostet hat, das Rennen zu gewinnen. Wir sind sehr gut im Trockenen, sehr gut im Nassen, aber unter den Bedingungen dazwischen sind wir nicht so gut. Wenn wir die Saison jedoch als Ganzes sehen, dann waren die Bridgestone-Reifen fantastisch. Meiner Meinung nach hat Rubens großartige Arbeit geleistet, besonders wenn man bedenkt, wie weit er nach der ersten Runde der Boxenstopps zurücklag. Er überholte Ralf, Alonso und Sato. Wir unternahmen bei den Boxenstopps so viel wie wir konnten und das Auto war heute schnell."

Ferrari-Rennleiter Jean Todt: "Es wäre nicht richtig, sich darüber zu beschweren, dass wir das Rennen mit Rubens Barrichello und Michael Schumacher auf den Plätzen drei beziehungsweise sieben beendet haben, angesichts der Tatsache, dass die Ergebnisse nach einer Saison kommen, die außergewöhnlich war. Natürlich wollten wir heute gewinnen, so wie wir das bei jedem Rennen tun wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, wussten wir, dass wir alle unsere Hoffnungen auf nur ein Auto legen mussten, jenes von Rubens, weil Michael aus der neunten Reihe gestartet ist."

"Das Wetter hat dieses Szenario verändert, sicherlich nicht zu unserem Vorteil. Wie auch immer, der wahre Grund, warum wir dieses Rennen nicht gewonnen haben, ist, dass zwei Autos stärker waren als wir. Einmal mehr haben wir jedoch einen exzellenten Level an Zuverlässigkeit demonstriert, vier Ferrari-Motoren sind in der Top 9 ins Ziel gekommen. Der heutige Tag markiert das Ende der längsten Saison in der Geschichte der Formel 1 und es schließt auch ein außergewöhnliches Kapitel in der Geschichte unserer Mannschaft. Von 18 Rennen ist uns der Sieg nur drei Mal entglitten, jedes Mal hat ein anderes Team gewonnen. Dies zeigt, welch harter Kampf es ist, zu gewinnen, auch wenn es von Außen leicht erscheint."

"Ich möchte dem Team, den Fahrern und allen unseren kommerziellen und technischen Partnern für ihre Anstrengungen bedanken. Unter ihnen müssen Bridgestone und Shell besonders erwähnt werden, die eine solch große Rolle bei unseren Erfolgen gespielt haben."