• 12.07.2011 08:05

  • von Stefan Ziegler

Scheckter: "Als Pilot fährst du für dich selbst"

Ex-Champion Jody Scheckter spricht über die Stallregie bei Red Bull und die Formel 1 als Teamsport: "Ich hätte gerne einen Schlussspurt gesehen"

(Motorsport-Total.com) - In den Schlussrunden des Silverstone-Events fuhren die beiden Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber auf den Positionen zwei und drei, doch Letzterer war alles andere als darauf bedacht, auch so ins Ziel zu fahren: Webber machte Druck auf Vettel und wurde schließlich sogar vom Team dazu aufgefordert, seinen Rang zu halten und auf weitere Angriffe gegen Vettel zu verzichten.

Titel-Bild zur News: Jody Scheckter

Jody Scheckter hätte gerne einen echten Kampf um Rennposition zwei gesehen

Jody Scheckter hat Verständnis für beide Seiten, schließlich fuhr der Südafrikaner selbst lange genug Rennen. "Es wäre natürlich schöner, wenn es die Piloten unter sich ausmachen würden. Stallregie wird es aber immer geben. Das kann man nicht abstellen", sagt Scheckter bei der 'BBC' und merkt an: "Aus diesem Grund wäre es dumm, eine Regel zu haben, die man ohnehin nicht kontrollieren kann."

"Es war halt schon immer ein Teamsport mit zwei Fahrern, die für das Team arbeiten", erläutert der Weltmeister von 1979. "Als Pilot fährst du zwar in erster Linie für dich selbst", doch in diesem Sport laufe der Hase eben anders. "Du musst dich für die Interessen des Teams einsetzen. Der Fahrertitel ist das Wichtigste, auf Platz zwei folgt allerdings sogleich der Gewinn der Konstrukteurs-Wertung."

"Christian Horner traf in meinen Augen die richtige Entscheidung, auch wenn es schade war. Ich hätte nämlich gerne einen tollen Schlussspurt gesehen", sagt Scheckter im Hinblick auf das Rennergebnis. "Wäre ich an Marks Stelle gewesen, hätte ich Sebastian wahrscheinlich so oder so überholt. Spaß beiseite: Mark liegt in der Gesamtwertung so weit zurück, also trafen sie die richtige Entscheidung."