• 04.07.2010 10:12

  • von Stefan Ziegler

Sauber: "Schöpfen das Potenzial der Reifen nicht aus"

Teamchef Peter Sauber über die Schwierigkeiten seines Rennstalls, die Bridgestone-Reifen in sämtlichen Sessions zum Arbeiten zu bringen

(Motorsport-Total.com) - Wenn der C29 erst einmal in Fahrt kommt, sind Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa durchaus dazu in der Lage, das Auto des BMW Sauber F1 Teams auch in die Punktränge zu manövrieren. Doch genau daran haperte es in den bisherigen Saisonrennen: Teamchef Peter Sauber und seine Mannschaft ist es nicht immer gelungen, den Rennwagen optimal auf seine Reifen einzustellen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Der C29 stellt das Sauber-Team immer wieder vor eine neue Herausforderung

"Warum ist der C29 im Rennen schnell, im Qualifying aber zu langsam? Diesem Phänomen müssen unsere Ingenieure zusammen mit den Fahrern so schnell wie möglich auf die Spur kommen", schreibt Sauber in seiner Kolumne beim 'Blick'. "Tatsache ist, dass der C29 ein Auto ist, das zwar viel Potenzial besitzt, das jedoch nur in einem sehr schmalen Fenster optimal funktioniert", so Sauber.#w1#

"Aufgrund der Aero-Charakteristik müssen wir das Auto tief und entsprechend hart abstimmen. Das macht es für die Piloten schwer fahrbar, weil es über Bodenwellen sehr unruhig ist. Wenn ein Pilot auf einer Qualifikationsrunde nicht das totale Vertrauen ins Auto hat, wird es ihm nicht gelingen, die letzten Zehntel herauszukitzeln", erläutert der Schweizer - so geschehen beim Valencia-Zeittraining.

Weder Kobayashi noch de la Rosa konnten in der Qualifikation im Hafen der Mittelmeer-Metropole überzeugen, doch im Rennen kam das Sauber-Gespann gut voran. Auch, weil das Team eine leicht modifizierte Aerodynamik an den Start gebracht hatte, "die uns in Bezug auf die mechanische Abstimmung mehr Freiheit ließ", wie Sauber hinzufügt. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung."¿pbvin|512|2880|inside|0|1pb¿

"Weitere müssen nun folgen", hält der Teamchef fest und kommt auf die andere Großbaustelle seines Rennstalls zu sprechen: "Eine ganz entscheidende Frage ist auch, wie gut wir die Reifen nutzen." Im Grand Prix sollen sich die Piloten auf schonendes Fahren beschränken, doch im Zeittraining "darf das Auto die Reifen ruhig aggressiv beanspruchen, um das letzte Quäntchen Haftung herauszuholen."

"Beides optimal hinzukriegen ist eine Kunst, weil die Autos gemäß des Reglements zwischen dem Qualifikationstraining und dem Rennen nicht verändert werden dürfen", sagt Sauber und gibt sich zuversichtlich: "Ich bin überzeugt, dass wir im Bereich der Reifen das Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben. Da liegt also noch was drin", vermutet der Schweizer Formel-1-Teamchef.