RRA: Whitmarsh nimmt Red Bull in Schutz

Laut FOTA-Chef Martin Whitmarsh hat die Capgemini-Prüfung ergeben, dass 2010 keines der sechs untersuchten Teams gegen das RRA verstoßen hat

(Motorsport-Total.com) - In Singapur war Christian Horner wieder einmal gezwungen zu dementieren, dass Red Bull auf dem Weg zum WM-Titel 2010 gegen die FOTA-Sparvereinbarung RRA (Ressourcen-Restriktions-Abkommen) verstoßen haben soll. Nach Abschluss einer stichprobenartigen Untersuchung von sechs Teams durch den Finanzdienstleister Capgemini waren erneut solche Gerüchte aufgekommen.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh und Stefano Domenicali

Martin Whitmarsh ist ein Verfechter des Ressourcen-Restriktions-Abkommens

Rückendeckung erhält Red Bull nun ausgerechnet vom rivalisierenden McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, dem der Capgemini-Bericht in seiner Funktion als FOTA-Vorsitzender bereits vorliegt: "Wir operieren unter der Vereinbarung, die wir vergangenes Jahr unterschrieben haben", sagt er. "Es liegt in der Natur der Formel 1, dass es immer Anschuldigungen, Behauptungen und Sorge gibt, aber es gibt keinerlei Beweise, dass irgendein Team gegen das RRA verstoßen hat."

"Ich glaube, es ist ein bisschen wie mit dem Technischen Reglement, denn da wird auch immer mit dem Finger auf die anderen gezeigt, es gibt Verdächtigungen, Paranoia", meint Whitmarsh. "So ist es eben - manchmal ist das die ätzende Natur dieses Paddocks. Aber ich finde, das RRA hat schon sehr viel gebracht." In erster Linie eine erhebliche Redaktion der Kosten, erreicht unter anderem durch einen teilweise drastischen Abbau von Personal.

¿pbvin|512|4111||0|1pb¿"Ohne RRA würde es einige Teams heute nicht mehr geben", verweist Whitmarsh zum Beispiel auf Mercedes, denn ohne FOTA-Unterstützung hätte der damalige Brawn-Rennstall 2009 wohl kaum überlebt, geschweige denn wäre Weltmeister geworden. "Das RRA hat uns viel Geld gespart und hat viel erreicht. Es ist nicht perfekt, denn ich bin mir sicher, dass immer jemand nach Schlupflöchern suchen wird, aber wir müssen eben hart daran arbeiten, damit es funktioniert."

Die umstrittene Capgemini-Prüfung von sechs Teams brachte angeblich Ungereimtheiten in Bezug auf die Ressourcen von Red Bull zutage. Aber auch in Zusammenhang mit dem Sauber-Team sorgte bei einigen für Verwunderung, dass der Windkanal zum Beispiel für die Entwicklung eines Fahrrads genutzt wurde. Obendrein hat bei Capgemini die Mol-Familie ihre Finger mit im Spiel, die auch zu 50 Prozent an Force India beteiligt ist...