Rosberg: Williams lässt sich nicht erweichen

Nur Verhandlungspoker oder nichts als die Wahrheit? Frank Williams beteuert weiterhin, dass er Nico Rosberg nicht vorzeitig freigeben will...

(Motorsport-Total.com) - Wegen des Weggangs von Fernando Alonso ist McLaren-Mercedes weiterhin auf der Suche nach einem zweiten Fahrer neben Lewis Hamilton. Wunschkandidat der Silberpfeile soll angeblich Nico Rosberg sein, aber der Vorgänger von Lewis Hamilton als GP2-Champion hat bei Williams einen wasserdichten Vertrag.

Titel-Bild zur News: Frank Williams und Nico Rosberg

Frank Williams (links) hat nicht vor, Nico Rosberg 2008 ziehen zu lassen

Man darf annehmen, dass zwischen McLaren-Mercedes und den Rosbergs - um Nicos Geschäfte kümmert sich ja Weltmeistervater Keke - Gespräche stattgefunden haben, aber ein etwaiger Deal steht und fällt mit Frank Williams, ohne dessen Zustimmung überhaupt nichts geht. Die Silberpfeile haben zwar in einer ähnlichen Situation schon mal knapp zehn Millionen Euro für Kimi Räikkönen an Sauber überwiesen, aber Rosberg wäre wahrscheinlich noch teurer.#w1#

Williams will sich jedenfalls nicht erweichen lassen: "Wie soll ich das den Leuten in der Fabrik und meinen Sponsoren erklären? Ich erzähle ihnen, dass wir wieder nach oben wollen, und dann verkaufe ich unseren besten Fahrer. Sie würden sagen, ich sei ein Schwätzer. Da könnte ich genauso gut meine Firma verkaufen", erklärte der Brite gegenüber 'sport auto'. "Vor einem Jahr wäre ich vielleicht schwach geworden, weil wir knapp bei Kasse waren. Das ist heute nicht mehr der Fall."

2006 musste Williams bekanntlich erstmalig ohne die Gelder von BMW auskommen, was ein gewaltiges Loch im Budget aufkommen ließ. Auch Rosberg wirkte damals noch nicht so stark wie heute, denn der junge Deutsche steigerte sich in seiner zweiten Formel-1-Saison enorm und zählt nun zu den schnellsten Piloten im Feld. Da sich kein anderer Ersatzmann aufdrängt, wäre es sportlich gesehen sicher ein Fehler, ihn zu McLaren-Mercedes ziehen zu lassen.

Williams hat indes vor, 2008 mindestens den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM zu erreichen - und zwar diesmal aus eigener Kraft: "Das sind wir Nico schuldig", entgegnete Williams auf die Frage, ob er es seiner Truppe zutraut, sich weiter zu steigern. Gleichzeitig stellte er Rosberg auf die gleiche Stufe wie Lewis Hamilton - "mit einer Einschränkung: Lewis Hamilton hatte den unproblematischeren Weg in die Formel 1. Er saß immer in Topautos."