Ricciardo: "Es gab mehr Potenzial"

Daniel Ricciardo zieht nach dem Qualifying in Brasilien ein gemischtes Fazit - Mit dem zweiten Reifensatz konnte sich der HRT-Pilot nicht steigern

(Motorsport-Total.com) - Das HRT-Team hat beim letzten Qualifying der Saison beide Marussia-Virgin geschlagen. Vitantonio Liuzzi wird den Grand Prix in Interlagos von Startplatz 21 und sein Teamkollege Daniel Ricciardo von Rang 22 aufnehmen. Für beide ist eine gute Vorstellung wichtig, denn es ist noch nicht klar, wie es mit ihnen im kommenden Jahr weitergehen wird. Für den jungen Australier ist es außerdem wichtig, nicht nur Marussia-Virgin, sondern auch seinen erfahrenen Teamkollegen zu schlagen. Das hat er in Interlagos um 0,259 Sekunden nicht geschafft.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo ist zuversichtlich, dass er auch im kommenden Jahr ein Cockpit hat

Deshalb fällt sein Fazit auch gemischt aus. "Das Qualifying war gut, aber es gab das Potenzial, es noch besser zu machen. Es war gut, weil wir schneller als beide Virgins waren. Das ist positiv. Nicht positiv ist, dass ich mit dem zweiten Reifensatz keine Zeit gefunden habe", sagt Ricciardo.

"Normalerweise wird man schneller, denn das Benzin wird verbrannt und man lernt aus den Fehlern des ersten Versuchs. Normalerweise wird man schneller, aber ich war es nicht. Das ist das größte Fragezeichen, beziehungsweise ist es frustrierend, weil wir nicht wissen, warum. Wir hatten nichts geändert, abgesehen von einer kleinen Veränderung am Frontflügel, um dem Untersteuern entgegenzuwirken. Trotzdem hatte ich größere Probleme."

"Ich hatte im kurvigen Infield mehr Untersteuern, weshalb ich nicht soviel Tempo in die Kurven mitnehmen konnte. Dann kam ich in meiner letzten Runde in der letzten Kurve hinter Perez in Verkehr. Es war ein frustrierender zweiter Versuch." Brasilien wird Ricciardos elfter Formel-1-Grand-Prix sein.


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von Brasilien, Samstag


Am Ende des Feldes ist es schwierig, die Leistung eines Fahrers genau einzuschätzen. Wie beurteilt der 22-Jährige selbst seine Fortschritte? "Ich finde, es war ein guter Schritt. Seit Silverstone und auf dem Nürburgring war es eine steile Lernkurve. In Ungarn habe ich große Schritte gemacht. Von da an habe ich mich immer weiter leicht gesteigert. Bei den letzten Rennen gab es kleine Probleme, aber ich denke, dass es trotzdem bergauf gegangen wäre. Es gab sicherlich Fortschritte."

Wo Ricciardo im kommenden Jahr fahren wird, ist noch offen. Es gäbe die Möglichkeit bei Toro Rosso, oder Red Bull mietet erneut das zweite Cockpit bei HRT. "Ich bin sehr zuversichtlich", schätzt Ricciardo, dass es weitergehen wird. "Ich habe eine gute Partnerschaft mit Red Bull. Sie unterstützen mich schon seit einigen Jahren und ich habe den Eindruck, dass sie das auch in der Zukunft tun wollen."

"Wenn sie wollen, dass ich im nächsten Jahr fahre, dann können sie das auch umsetzen. Prinzipiell können sie einen Fahrer aus dem Nachwuchskader loswerden, wann immer sie wollen. Ich denke, Verträge können sich ändern. Wenn sie mit meinen Leistungen nicht zufrieden sind, können sie mich vor die Türe setzen. Es geht eher von Jahr zu Jahr weiter."

Nach der langen Saison freut sich Ricciardo auf die Winterpause in Australien. Abgesehen von der Formel 1 bestritt er auch die Renault-World-Series. Bevor es nach "Down Under" geht, reist Ricciardo noch kurz nach Großbritannien. "Ich werde zuerst ein paar Tage bei Red Bull im Simulator arbeiten, und dann so schnell wie möglich heim nach Australien fliegen. Ich freue mich darauf, wieder meine Freunde und die Familie zu sehen, und wieder gutes Wetter zu haben."