• 27.11.2011 00:47

  • von Dieter Rencken

Alonso: "Regenrennen wäre aufregender"

Fernando Alonso hofft in Sao Paulo auf ein Regenrennen und glaubt, dass das seine letzte Chance ist, doch noch WM-Zweiter zu werden

(Motorsport-Total.com) - Mit 0,673 Sekunden Rückstand sicherte sich Fernando Alonso im gestrigen Qualifying in Sao Paulo den fünften Startplatz, eine halbe Sekunde vor seinem Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa, der die Strecke wie seine Westentasche kennt. Nun wünscht er sich ein Regenrennen, um eine verkorkste Saison versöhnlich beenden zu können.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hofft, dass er im Rennen wieder stärker ist als im Qualifying

Frage: "Fernando, was nimmst du nach 19 Qualifyings von dieser Saison mit?"
Fernando Alonso: "Leider zu viele Fehler in der Fabrik in Maranello, Probleme mit dem Windkanal. Wir haben viel über das Verhalten der Reifen gelernt, denn die Pirellis waren für alle neu. Daran haben wir im Winter hart gearbeitet. Wir dachten, dass wir den Reifen ziemlich gut verstehen, aber in den Rennen hat es dann anders ausgesehen. Also haben wir in jedem Rennen etwas über die Reifen dazugelernt, darüber, wie sie sich in einem Rennen entwickeln."

Aus dem Vorjahr viel gelernt

"Wir haben viel über Strategien gelernt, über die richtige Herangehensweise an die Rennen. Was die Qualifyings und die Starts angeht, dürfen wir nicht mehr so konservativ sein. Das sind die Lektionen der Saison 2011, aber nicht nur für uns, sondern für alle Teams. Für uns sind das wichtige Punkte, wenn wir vorankommen wollen. Ich glaube, dass wir im Vorjahr in einigen Bereichen nicht stark genug waren, aber diese Bereiche haben wir verbessert. Daher bin ich für die Zukunft mit diesem Team sehr optimistisch."

Frage: "Glaubst du, dass Red Bull und McLaren 2012 wieder vor Ferrari sein werden, wenn die FIA die Regeln nicht ändert und das Testverbot nicht lockert?"
Alonso: "Nein."

Frage: "Im Qualifying hattest du dieses Jahr besondere Probleme. Lag das an den Reifen?"
Alonso: "Das war eine der Eigenschaften unseres Autos, leider zu unserem Nachteil. Das Auto ist in den ersten zwei oder drei Runden eines Stints langsam, schont dafür aber die Reifen besser als andere Autos. Wir hatten im Qualifying Probleme, weil man da nur eine oder zwei Runden fährt. Im Rennen verlieren wir in den ersten zwei Runden nach einem Boxenstopp Zeit, aber wir holen gegen Rennende hin auf. Das war charakteristisch für unser Auto und deswegen hatten Felipe und ich im Qualifying mehr Schwierigkeiten als im Rennen."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Brasilien


Kaum noch Hoffnung auf den Vizetitel

Frage: "Du stehst auf dem fünften Startplatz. Wie schwierig wird es, in der Weltmeisterschaft noch Zweiter zu werden?"
Alonso: "Sehr schwierig. Ich muss Jenson elf Punkte abnehmen. Ohne Ausfall, in einem normalen Rennen, ist es sehr schwierig, so einen Abstand herauszuholen. Wir werden aber nicht ins Rennen gehen und dabei an den zweiten WM-Platz denken, sondern wir nehmen es, wie es kommt. Webber startet als Zweiter. Kann gut sein, dass er vor mir ins Ziel kommt. Im Moment ist eher wahrscheinlich, dass ich Vierter werde, nicht Zweiter."

¿pbvin|512|4263||0|1pb¿Frage: "Rechnest du dir wegen deines Setups größere Chancen aus, falls es regnen sollte?"
Alonso: "Wenn es regnet, dann eröffnen sich für alle neue Möglichkeiten. Niemand weiß, wie ein Regenrennen ausgehen würde, aber wenn es nicht regnet, dann wissen wir ungefähr, wie die Positionen aussehen werden. Wenn es regnet, werden die Karten neu gemischt - und vielleicht zieht man dann die richtige. Das wäre für alle aufregender und es wäre ein interessanteres Rennen. Die Weltmeisterschaft ist sowieso schon entschieden. Teams und Fahrer hätten an einem Regenrennen sicher ihre Freude."