Renault-Piloten hoffen auf positiven Saisonausklang

Fernando Alonso will in Brasilien seinen Podestplatz von 2003 wiederholen, Jacques Villeneuve hofft auf die ersten Punkte

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um Platz zwei ist zwar theoretisch noch nicht entschieden, praktisch sind die 16 Punkte Rückstand auf BAR-Honda für Renault aber nicht mehr aufzuholen. Der französische Rennstall kann daher locker und entspannt das Saisonfinale am 24. Oktober in Interlagos in Angriff nehmen. Die beiden Fahrer sind jedenfalls zuversichtlich.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve vor Fernando Alonso

So soll es in Interlagos sein: Renault zeigt den Gegnern den Auspuff

"Ich denke, wir werden dort schnell sein", gab Fernando Alonso zu Protokoll. "Das Auto muss aerodynamisch effizient sein, denn es werden recht niedrige Downforce-Levels gefahren, und man braucht auch gute Traktion in den langsamen Kurven im Mittelsektor und aus der letzten Kurve heraus, damit man auf der Start- und Zielgeraden nicht überholt werden kann. Das sind Bereiche, in denen der R24 stark ist, und obendrein bekommen wir ein paar neue Teile. Ich denke, wir können recht optimistisch sein."#w1#

Brasilien "eines der härtesten Rennen der Saison"

Als größte Herausforderung sieht der 23-Jährige die Fitness an: "Körperlich ist es eine schwierige Strecke, so wie Suzuka. Es wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren, es gibt viele Bodenwellen und starke Höhenunterschiede. All diese Faktoren kombiniert machen Brasilien zu einem der härtesten Rennen der Saison. Die Nackenmuskulatur kann schnell ermüden, denn alle schnellen Kurven sind Linkskurven. Ich werde mich darauf speziell vorbereiten, damit ich vom Anfang bis zum Ende attackieren kann."

Der physische Schwierigkeitsgrad der Buckelpiste in Interlagos könnte seinem Teamkollegen Jacques Villeneuve aber noch viel mehr wehtun als ihm selbst. Der Kanadier, der inzwischen bereits zwei Rennen für Renault bestritten hat, hatte schon zuletzt in Suzuka große Probleme mit seiner Fitness - und Interlagos wird sicher nicht leichter. Immerhin hat er den Grand Prix von Brasilien 1997 aber schon einmal gewonnen.

"Ich mag Interlagos. Es ist eine schwierige, herausfordernde Strecke, auf der die Autos mit wenig Downforce gefahren werden, was bedeutet, dass das Handling über die Bodenwellen und im Mittelsektor delikat sein kann", erklärte er. "Körperlich wird es sicher schwierig, daher war mein Test in Jerez so wichtig. Was das Resultat angeht, möchte ich nach zwei schwierigen Rennen eine gute Leistung bringen und Renault etwas zurückgeben. Ich möchte definitiv in die Punkte kommen."

Renault änderte den Testplan: Villeneuve doch in Jerez

Vorbereitet hat sich der 33-Jährige auf seinen letzten Renault-Grand-Prix diese Woche: "Das Ziel des Tests war, das Auto und seine Setup-Möglichkeiten besser kennen zu lernen, aber auch, mir beim Aufbautraining zu helfen. Wir sind nicht so viele Kilometer wie erhofft gefahren, aber es war wichtig für mich, mehr Erfahrung im R24 zu sammeln. Hoffentlich kann ich dadurch bei meinem letzten Rennen für das Team konkurrenzfähig sein."

Alonso hat indes ehrgeizigere Ziele - und will unbedingt auf das Podium: "In Japan waren wir im Qualifying nicht gut genug, um im Rennen ganz vorne mithalten zu können, aber in Brasilien werde ich alles geben, denn ich will unter die besten Drei", erklärte der zuversichtliche Spanier. "Mit einem Podestplatz in Australien hat die Saison begonnen und es wäre schön, sie in derselben Manier auch beenden zu können."

"Es war eine lange Saison, aber das ganze Team ist sehr motiviert und will in Brasilien noch einmal allen zeigen, was es drauf hat", fuhr er fort. "Die Resultate waren in den letzten Rennen nicht so berauschend, aber ich habe das Gefühl, dass ich mein Bestes gegeben habe. Ich glaube, wenn das Auto konkurrenzfähig ist, dann können wir diese Saison sicher mit einem positiven Ergebnis ausklingen lassen."