Renault ortet Steigerung bei Petrov

Vitaly Petrov zeigte in Istanbul im richtigen Moment die nötige Steigerung - Eric Boullier: "Er hat es geschafft und kann es wiederholen"

(Motorsport-Total.com) - Vitaly Petrov hat in dieser Saison schon das eine oder andere Mal sein Talent aufblitzen lassen, konstant über ein ganzes Wochenende war er jedoch noch nicht konkurrenzfähig. Das gelang ihm erstmals in Istanbul, wo er den Einzug ins dritte Qualifying schaffte und dann auch im Rennen eine starke Performance ablieferte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Vitaly Petrov

Nach dem Rennen sprach sich Vitaly Petrov mit Fernando Alonso aus

Die "Rakete von Wyborg" fuhr zwar nicht ganz auf dem Niveau seines Teamkollegen Robert Kubica, war aber nahe am Polen dran und wäre wohl auf Platz acht ins Ziel gekommen, wenn es nicht wenige Runden vor Schluss gekracht hätte. Denn Petrov konnte sich Fernando Alonso zunächst gut vom Leib halten, schlitzte sich dann aber an dessen Ferrari ein Vorderrad auf, was ihn zu einem Notstopp zwang und ein Punkteresultat verhinderte.#w1#

"Wir waren mit seiner Leistung das ganze Wochenende zufrieden", lobt Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Autosport'. "Er hat keine Fehler gemacht und hatte eine sehr starke Rennpace." Es sei enttäuschend, Punkte so unglücklich zu verlieren, "aber er hat hier definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Er kennt diese Strecke sehr gut und liebt sie. Was den Aufbau seines Selbstvertrauens angeht, war das ganz wichtig."

Allerdings kam die Pace von Petrov für Motorsportkenner nicht wirklich überraschend, denn es gibt manche Strecken, auf denen manche Fahrer über sich hinauswachsen können. Istanbul ist für den Russen so ein Pflaster, wie er im Vorjahr mit seinem GP2-Sieg bewiesen hat. Die Frage ist nun, ob er dieses Niveau halten kann. In zwei Wochen muss er in Montréal mit einer Strecke zurechtkommen, auf der er noch nie gefahren ist.


Fotos: Vitaly Petrov, Großer Preis der Türkei, Sonntag


"In Kanada kann es sein, dass er wieder langsamer ist, weil er die Strecke nicht kennt, aber hier hat er ein komplettes Rennwochenende abgeliefert", freut sich Boullier. "Er hatte im Training und im Qualifying eine gute Pace, er war endlich mal in Q3 dabei und konnte diese Pace auch im Rennen halten. 54 Runden lang war er an Massa dran und hielt Alonso hinter sich. Das war eine gute Erfahrung für ihn. Er hat es geschafft und er kann es wiederholen."

Für den 25-Jährigen kam die Leistung von Istanbul genau zum richtigen Zeitpunkt, denn nach Monte Carlo hatte Renault erstmals sanft Kritik an ihm geübt: "Wir müssen beginnen, mit beiden Autos zu punkten", so Teammanager Steve Nielsen damals. "Vitaly hat dieses Jahr erst einmal Punkte gemacht. Wir wollen Mercedes im Kampf um den vierten WM-Platz herausfordern, aber dafür brauchen wir zwei Fahrer, die regelmäßig in die Punkte fahren."