Red Bull will sich auf Stärken konzentrieren

Christian Horner ist hinsichtlich der verschärften FIA-Tests unbesorgt und will sich im WM-Finale auf die Stärken seines Teams konzentrieren

(Motorsport-Total.com) - Spa-Francorchamps und Monza zählen zu den schnellsten Strecken des aktuellen Formel-1-Kalenders, sind damit nicht gerade das, was man als klassisches Red-Bull-Terrain bezeichnen würde. Doch mit Mark Webbers Sieg in Budapest hat das österreichisch-britische Team in beiden WM-Wertungen die Führung übernommen - und diese soll nicht mehr abgegeben werden.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist hinsichtlich der verschärften FIA-Tests unbesorgt

"Vor uns liegen sieben wichtige Rennen, wobei die nächsten zwei Strecken unsere Stärken nicht gerade forcieren", weiß Teamchef Christian Horner. Seiner Meinung nach wird sich derjenige durchsetzen, der die wenigsten Fehler macht. Und: "Wir sind in einer guten Position. Wir gingen als WM-Führende in die Sommerpause, was für das Team eine gute Moralinjektion war, und jetzt sind alle gut erholt für die letzten sieben Rennen."#w1#

Stärken fördern statt Schwächen bekämpfen

Der Brite warnt davor, McLaren und Ferrari zu unterschätzen, und weiß, dass besonders die letzten zwei Rennen in Europa schwierig werden könnten. Aber seiner Meinung nach bringt es nichts, über die vermeintlichen Schwächen etwa im Motorenbereich zu klagen, sondern Horner will lieber die bewährten Stärken des Teams forcieren: "Ich glaube, wenn wir uns auf das konzentrieren, worin wir gut sind, fahren wir am besten."

"Letztendlich werden wohl Kleinigkeiten den Ausschlag geben", vermutet der Red-Bull-Teamchef und versucht sich an einem beispielhaften Vergleich: "Man kann die Weltmeisterschaft von jetzt an mit sieben Fußball-Finalspielen vergleichen. Das bedeutet effektiv, dass 14 gute Starts notwendig sind, mindestens 14 gute Boxenstopps, 14 gute Qualifyings. Daher wird das ein höchst aufregendes letztes Saisondrittel."

¿pbvin|512|3039||0|1pb¿Übrigens wurden für Spa-Francorchamps die FIA-Tests hinsichtlich der Flexibilität der Frontflügel noch einmal verschärft; für Monza sollen erstmals auch die Unterböden auf Flexibilität hin geprüft werden. Zuletzt hatte die Konkurrenz Red Bull unterstellt, mit flexiblen Frontflügeln mehrere Zehntelsekunden pro Runde zu gewinnen, doch die FIA konnte Red Bull und auch Ferrari bisher keinen Regelverstoß nachweisen.

Gleiche Frontflügel wie in Budapest

Horner macht sich diesbezüglich auch weiterhin keine Sorgen: "Unsere Frontflügel hier sind die gleichen wie in Budapest", behauptet er. "Wir gehen davon aus, dass sie die FIA-Tests bestehen werden. Ich bin mir aber sicher, dass unser Leistungsvorteil bei weitem nicht so groß sein wird wie in Budapest, denn die Streckencharakteristik hier ist ganz anders. Außerdem kommt es hier mehr auf die Motorleistung an als zuletzt."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Belgien, Pre-Events


Auch vor dem neuen Test des Unterbodens, den FIA-Inspektor Charlie Whiting während der Sommerpause angekündigt hat, fürchtet sich Red Bull nicht: "Ich kann nicht sagen, ob uns das mehr oder weniger als ein anderes Team beeinträchtigen wird. Ich habe die neuen Regeln noch nicht im Detail durchgelesen. Darüber müsstet ihr mit Adrian (Newey, Technischer Direktor; Anm. d. Red.) reden, aber ich glaube nicht, dass es ein großes Problem ist", so Horner.

"Wir wurden dieses Jahr schon so oft in Frage gestellt", winkt er ab und verweist auf zahlreiche Verschwörungstheorien: "Bodenhöhe, Radaufhängung, auspuffangeströmter Diffusor, dann der Frontflügel und jetzt eben der Unterboden - unsere Jungs fassen es als Kompliment auf, dass unserem Auto so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aber das ist ja verständlich, wenn es so schnell ist wie zuletzt in Budapest..."