• 06.05.2011 21:47

  • von Roman Wittemeier

Red Bull: Keine Diskussionen um Webber-Nachfolge

Über einen möglichen Nachfolger von Mark Webber bei Red Bull wird schon viel spekuliert, teamintern ist ein solches Szenario aber noch nicht in der Diskussion

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Mark Webber im vergangenen Jahr mehrfach mit Teamkollege Sebastian Vettel aneinander geraten war, und ihm ausgerechnet dieser den Titel vor der Nase wegschnappte, begannen die intensiven Spekulationen über ein mögliches Karriereende des Australiers. Tatsache ist: Webber ist noch da, sein Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison. Die große Frage ist, was danach passieren wird.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber will der gesamten Konkurrenz gern mal das RB7-Heck zeigen

"Mark hatte einen schwierigen Saisonstart, zumindest war das bis zum Renntag in China der Fall", sagt Teamchef Christian Horner. In Schanghai hatte der 34-Jährige jedoch eine unglaubliche Aufholjagd bis auf das Podest gezeigt. "Er hatte immer mal wieder Pech, zeigt aber immer noch starke Leistungen", lobt Horner. Sogar das ständige Knistern im Verhältnis zwischen Webber und Vettel gefällt dem Teamboss - Istanbul 2010 lässt grüßen.

"Diese Dynamik finde ich toll. Die beiden pushen sich gegenseitig zu Höchstleistungen", freut sich Horner. Obwohl man mit den Leistungen des Australiers zufrieden ist, erhielt der erfahrene Pilot nur noch einen Vertrag über ein Jahr. "Das ist doch ganz natürlich, Mark wird in diesem Jahr 35 Jahre alt", argumentiert der britische Teamchef. "In dieser Phase der Karriere nimmt man es Jahr für Jahr."

Klar ist somit, dass Webber im Falle einer neuerlichen Verlängerung seines Kontraktes wieder nur ein Jahr länger bleiben dürfte. "Es ist noch zu früh, an 2012 zu denken. Wir sind mit Mark glücklich, er ist ein wichtiges Mitglied unseres Teams. Er fährt gern für uns, wir haben ihn gern in unseren Reihen. Irgendwann werden wir uns unter vier Augen unterhalten, aber das passiert nicht auf diesem Wege. Wir setzen uns an einen Tisch, wenn die Zeit reif ist."

Während in den vergangenen Wochen schon Nico Rosberg als möglicher Webber-Nachfolger vermutet wurde, scharren im Hintergrund mehrere andere Youngster mit den Hufen. Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi wollen den Vettel-Weg beschreiten, also von Toro Rosso in das große Red-Bull-Team aufsteigen. Ein solcher Schritt ist auch von Motorsportchef Helmut Marko gewünscht, der seinem Nachwuchsprogramm noch mehr Glanz verleihen möchte.

"Toro Rosso macht bei der Entwicklung von jungen Piloten richtig gute Arbeit", lobt Horner das kleine Schwesterteam aus Italien. "Sebastian ist von dort zu uns aufgestiegen. Dann ist es doch logisch, dass wir die dortigen Nachwuchsleute beobachten. Es ist toll zu sehen, dass nicht nur die aktuellen Piloten vielversprechend sind, sondern auch die dahinter: Daniel Ricciardo, Jean-Eric Vergne und sogar Carlos Sainz jun. aus der Formel-Renault."


Fotos: Red Bull, Großer Preis der Türkei


Vor allem Ricciardo gilt nach starken Formel-1-Testleistungen als sicherer Kandidat für ein Cockpit - vermutlich aber zunächst im Toro Rosso. Auf den Franzosen Vergne hält Marko allergrößte Stücke, in ihm sieht er einen neuen Vettel. "Es ist aber zu früh, um darüber zu sprechen, ob einer von denen bald im Red Bull sitzt", sagt Horner. "Wir sind mit unserer aktuellen Fahrerpaarung glücklich."