• 20.01.2014 13:03

  • von Dominik Sharaf

Raus aus den Schulden: Boullier will "für Ruhe sorgen"

Der Lotus-Teamchef verspricht sich von den jüngsten Sponsorendeals Stabilität - Saxo Bank trotz langfristiger Perspektive zunächst nur für eine Saison an Bord

(Motorsport-Total.com) - Steuert Lotus endlich dem Ende seiner Finanzkrise entgegen? Der neue Sponsorendeal mit Saxo Bank macht in dieser Hinsicht Mut, verspricht aber zunächst nur kurzfristige Abhilfe. Trotzdem ist Eric Boullier zuversichtlich, die massiven Schwierigkeiten der Vergangenheit bald hinter sich zu lassen. "Ich sehe das Team in guter Verfassung und halte es für mit den Garantien ausgestattet, die es über das Grundbedürfnis des operativen Geschäfts hinaus braucht", erklärt der Teamchef im Gespräch mit 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier musste zuletzt einige Hiobsbotschaften verkraften Zoom

Die negativen Schlagzeilen, die ausbleibende Gehaltszahlungen unter anderem an Starpilot Kimi Räikkönen verursacht hatten, will der Franzose schleunigst hinter sich lassen: "Das Ziel ist klar: Wir können uns kein Jahr wie 2013 mehr leisten und wollen das auch nicht", macht Boullier deutlich und kokettiert mit einer Kehrtwende: "Wir wollen für dieses Team langfristige Stabilität." Mit dem Geld aus Dänemark sowie den Pastor-Maldonado-Millionen des staatlichen Ölkonzerns PDVSA scheint es tatsächlich eine Perspektive auch ohne Investor Quantum zu geben.

Boullier blickt mit einer Portion Optimismus auf die kommenden Monate: "Ich glaube, dass sich das Team zumindest für 2014 und etwas darüber hinaus stabilisieren kann. Wir können für Ruhe sorgen." Er wisse außerdem, wo das Team mit seinem neuen Boliden E22 stünde. Damit lässt der 40-Jährige anklingen, dass mit dem neuen Renner wieder ein sportlicher Volltreffer gelingen könnte. Allerdings wird es kein Vorteil sein, dass die Schwarz-Goldenen beim Testauftakt in Jerez in der kommenden Woche nicht mit von der Partie sind.

Romain Grosjean

Romain Grosjean ist sportlich der große Hoffnungsträger für die Saison 2014 Zoom

Boullier spricht trotzdem vom Kampf um Podiumsplätze, der durch weniger Sorgen in der Finanzabteilung erleichtert werden soll. "Wir haben dieses Jahr ein gesichertes operatives Budget, was der große Unterschied ist. Das bedeutet, dass wir finanziell auf eigenen Beinen stehen, eine stärkere Teilhaberstruktur aufweisen und ein paar neue Sponsoren haben", rekapituliert Boullier, der trotzdem auf solides Wirtschaften pocht: "Wir müssen sicherstellen, so viel Substanz wie möglich zu haben."

Kurz nach der Bekanntgabe des Saxo-Bank-Deals sind laut 'Reuters' Details bekanntgeworden. So läuft der Vertrag zunächst nur über ein Jahr. Dazu werden die Dänen in ihrem Marketing auf den Namen Lotus setzen und die Möglichkeit erhalten, Kunden zu den Formel-1-Rennen einzuladen. "Das ist ein maßvoller Schritt, weil wir Dinge zunächst immer ausprobieren wollen", erklärt Las Seier Christenesen der Nachrichtenagentur. Der Vorstandsvorsitzende blickt optimistisch voraus: "Funktioniert es, gehen wir den nächsten."