• 22.05.2007 15:01

  • von Marco Helgert

Räikkönen: "Lerne immer mehr über die Reifen"

Vor dem Monte-Carlo-Rennen gibt sich der Ferrari-Pilot weitaus optimistischer - langsame Gewöhnung an die neue Reifengeneration

(Motorsport-Total.com) - Zwei Überraschungen erlebten die Formel-1-Fans in den ersten vier Rennen der Formel-1-Saison 2007. Zum einen natürlich der immer wieder erwähnte Lewis Hamilton, der derzeit die WM-Wertung anführt und damit auch vor dem Titelverteidiger Fernando Alonso rangiert. Ein Blick zu Ferrari zeigt ein ebenso nicht unbedingt erwartetes Bild. Zwar sammelt Kimi Räikkönen eifrig Punkte, doch in Malaysia, Bahrain und Spanien kämpfte er nicht um den Sieg.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen sieht sich gut für das Monaco-Wochenende vorbereitet

Für den Finnen sind die Bridgestone-Reifen der Grund dafür, dass er und Alonso phasenweise Probleme haben. Die Einheitsreifen seien für einen weichen Fahrstil ausgelegt, nicht auf einen aggressiven. "Diese Reifen sind anders als die, die ich gewohnt bin", erklärte Räikkönen der 'Tutun Sanomat'. "Was ich so gehört und gelesen habe, sind die Aussagen von Alonso die gleichen wie meine."#w1#

Auch andere Fahrer, darunter Heikki Kovalainen und Christijan Albers, mussten ihren Fahrstil zum Teil stark umstellen, um mit den neuen Versionen der Bridgestone-Pneus auf schnelle und vor allem konstante Rundenzeiten zu kommen. "Wenn du nicht weißt, wie es früher war, dann lernst du das Auto so kennen, wie es ist", so Albers. Gerade die Neueinsteiger, wie Adrian Sutil oder Hamilton, würden davon profitieren, weil sie sich nicht umstellen müssten.

Vorfreude den "wichtigsten Grand Prix"

Kimi Räikkönen

Vor zwei Jahren war Kimi Räikkönen im kleinen Fürstetum erfolgreich Zoom

Doch im Vorfeld des Monaco-Grand-Prix überwiegt bei Räikkönen die Vorfreude auf das prestigeträchtige Rennen. "Wenn ich die Formel 1 als Zuschauer verfolgen würde und ein Rennen wählen müsste, dann würde ich zweifelsohne nach Monte Carlo gehen", so der Finne. "Es ist der wichtigste aller Grands Prix mit einer außergewöhnlichen, emotionalen Mischung während des Rennens: die Besonderheit des Ortes und das Prestige, das drum herum existiert. Es muss genauso schön sein, dieses Rennen zu sehen, als mitzufahren."

Die Rennen seien selten actiongeladen, aber das Fahren auf dem engen Kurs sei noch immer eine ganz besondere Herausforderung: "In einem Formel-1-Auto schnell durch diese Straßen zu fahren, ist die größte Herausforderung", so der Ferrari-Pilot weiter. "Ich liebe Herausforderungen, je herausfordernder, desto mehr zieht mich es an. Ich kann diesen Grand Prix kaum erwarten."

Vor zwei Jahren konnte der Finne an der Côte d'Azur gewinnen, vor Jahresfrist fiel er jedoch aus. "Für mich ist es ein spezieller Ort, ich werde meinen Erfolg 2005 nie vergessen. Dieses Rennen gehört wohl zu meinen Schönsten", erklärte er. "Ich werde zum siebenten Mal dort fahren und das erste Mal in einem Ferrari. Vor uns liegt wie immer viel Arbeit, aber ich hoffe, dass auch Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie verbringen kann."

Gutes Qualifying Grundvoraussetzung

Kimi Räikkönen

Die Erkenntnisse der Testfahrten in Le Castellet sollen dem Finnen helfen Zoom

In den vergangenen drei Rennen musste sich Räikkönen im Qualifying seinem Teamkollegen Felipe Massa geschlagen geben. In Monaco würde dies besonders schwer wiegen, denn ein guter Startplatz ist die beste Voraussetzung für ein gutes Rennen, Überholvorgänge sind in Monte Carlo Mangelware. "Es ist entscheidend, eine gute Runde zu fahren - ich werde alles geben", so Räikkönen. "Für uns liefen die Qualifying bisher nicht wie gewünscht, aber wir haben daran gearbeitet, die Situation zu verbessern. Es wäre wunderbar, in einem roten Auto zu siegen, und es wäre leichter, wenn ich aus der ersten Startreihe starten könnte."

Als Vorbereitung war auch Ferrari zu den Testfahrten in Le Castellet. "Jedes Mal, wenn ich in das Auto steige, lerne ich mehr über die Reifen", griff er das Eingangsthema auf. "Die Tests in Frankreich verliefen gut, ich fühle mich im F2007 noch besser. Wir wissen aber natürlich nicht, was unsere Gegner gemacht haben. Aber Donnerstag werden wir es etwas besser wissen."

"Es gibt vier Fahrer, die um die Spitze in der Weltmeisterschaft kämpfen", fuhr er fort. "Aber darunter ist kein Fahrer, auf den ich mich nun besonders ausrichten würde. Ich werde zu jedem Rennen mit der gleichen Grundhaltung reisen: das Beste geben und so viele Punkte wie möglich holen. Nach dem Test bin ich zurück nach Hause gefahren, wo ich hart trainiert habe. Kurz gesagt: Ich bin für Monte Carlo bereit."