• 21.05.2007 17:35

Stewart kritisiert Räikkönens Einstellung

Jackie Stewart glaubt nicht, dass Kimi Räikkönen Formel-1-Geschichte schreiben wird, weil der Finne für seinen Geschmack zu unprofessionell ist

(Motorsport-Total.com) - Es war schon irgendwie bezeichnend, dass Kimi Räikkönen nach seinem frühen Ausfall beim Grand Prix von Spanien das Ferrari-Team bat, früher als geplant nach Hause fliegen zu dürfen, um noch das Finale der Eishockey-WM im Fernsehen anschauen zu können. Zumindest passt diese Anekdote zur Kritik vieler Beobachter an der Einstellung des Finnen.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Für Jackie Stewart bietet Kimi Räikkönen nicht das Formel-1-Komplettpaket

Zwar ist Räikkönen im Cockpit zweifelsohne "eine Granate", wie etwa sein ehemaliger Teamkollege Alexander Wurz stets zu sagen pflegte, doch abseits der Rennstrecke zeigt er nicht das gleiche Engagement wie etwa ein Michael Schumacher, hört man. Genau das könnte den Unterschied zwischen einer guten und einer wirklich grandiosen Formel-1-Karriere darstellen, wie Ex-Weltmeister Jackie Stewart nun betont hat.#w1#

"Kimis Lebensweise spricht dagegen, dass er das Komplettpaket zusammenstellen wird, das Michael Schumacher sieben WM-Titel eingebracht hat, und sie ist nicht die von Ayrton Senna, Alain Prost, Jim Clark oder auch mir", erklärte der Schotte. "Unser Lebensstil, unsere Einstellung war anders als die eines Räikkönen. Alles muss zusammenpassen, um über einen bestimmten Zeitraum zu dominieren. Darum hat Hamilton die Chance, Geschichte zu schreiben, Räikkönen aber nicht, wenn sich nicht bald etwas ändert."

"Es gibt andere Dinge in Räikkönens Leben, die er nicht aufgeben möchte." Jackie Stewart

"Es ist eine Frage der Einstellung, der Mentalität, wie man an die Sache herangeht. Es gibt andere Dinge in Räikkönens Leben, die er nicht aufgeben möchte", spielte Stewart auf wilde Partys, Eishockey und Co. an. "Der Umgang mit den Medien und mit Sponsoren gehört aber zum Komplettpaket dazu. Man stellt für diese Aufgaben eine weltbekannte Person ab. Das ist ein Teil des Jobs, für den er jede Menge Geld kassiert."

"Kimi scheint nicht bereit zu sein, Opfer zu bringen, um seinen Lebensstil zu reduzieren, denn er genießt das. Da ist er nicht zu Kompromissen bereit. Vielleicht gewinnt er aber gerade deswegen keine Weltmeisterschaft - und das wäre ein großer Verlust für Ferrari und den Sport insgesamt", kritisierte er weiter. Am reinen Fahrtalent gemessen, da ist sich Stewart nämlich sicher, gehöre Räikkönen zum Besten, was die Formel 1 zu bieten hat.