• 07.02.2004 14:55

  • von Fabian Hust

Räikkönen: "Die Wahrheit sehen wir erst in Australien"

Kimi Räikkönen über seine unfreiwillig lange Winterpause und was er sich von der kommenden Saison erwartet

(Motorsport-Total.com) - Beinahe drei Monate lang saß Kimi Räikkönen nicht am Steuer seines McLaren-Mercedes. Eine Operation am Handgelenk hatte den Finnen dazu gezwungen, die "Winterpause" ein wenig in die Länge zu ziehen. Und das war gar nicht nach dem Geschmack des 24-Jährigen: "Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut sich das angefühlt hat?", berichtet Räikkönen in der 'motorsport aktuell' über seine erste Ausfahrt im Auto.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen gibt sich cool wie immer

"Fabelhaft", wäre es gewesen, ganz ohne den Druck eines Rennwochenendes seine Runden zu drehen. Testfahrten, das versichert der Rennfahrer aus Espoo, findet er alles andere als fad, wie dies viele seiner Kollegen tun.#w1#

Besonders schnell war der MP4-19 bei den letzten Testfahrten nicht. Während viele Experten Alarm schlagen, bleibt der "Iceman" cool. Wie immer. "Wie gut unser McLaren-Mercedes und wie stark die Konkurrenz ist ? die Wahrheit sehen wir erst in Australien." So viele Rennen will er wie möglich in dieser Saison gewinnen. Vom WM-Titel ist nicht die Rede. "Wir sehen dann am Schluss, ob der Titel dabei herauskommt." Typisch Räikkönen.

Das Selbstvertrauen des extrem ruhigen Finnen ist weiterhin ungebrochen. Er weiß, was er kann und dass es am Auto liegt, wenn er in diesem Jahr den Titel nicht gewinnen kann: "Je mehr Erfahrung ich gewinne, desto schneller werde ich. Das darf ich versprechen." So schlecht, wie der MP4-19 von einigen Experten in den vergangenen Tagen dargestellt wurde, ist er laut Räikkönen nicht: "Die Basis stimmt. Wenn wir schnelle Runden fahren wollten, so konnten wir das praktisch auf Knopfdruck tun."

Aus der letzten Saison, in der er gegen Schumacher nur knapp den Titel verlor, hat Räikkönen seine Lektionen gelernt: "Es wird mir 2004 leichter fallen, ein Wörtchen um den Titel mitzureden, weil ich nun weiß, wie das geht. Es sind 2003 so viele seltsame Dinge passiert, dass ich auf fast alles vorbereit bin." Die letzte Saison habe ihn schneller und selbstbewusster gemacht und reifen lassen.

Bei möglichst jedem Rennen will der McLaren-Mercedes-Pilot in diesem Jahr die Ziellinie als Erster überqueren. Als seine ärgsten WM-Rivalen hat er Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya auf der Rechnung. Hinter Renault setzt er ein Fragezeichen. Bleibt die Frage nach den WM-Chancen für die kommende Saison: "Um Weltmeister zu werden, brauche ich ein gutes Auto und etwas Glück. Mehr nicht."