• 20.06.2015 17:03

  • von Ryk Fechner

Qualifying in Spielberg: Williams nur teilweise zufrieden

Felipe Massa und Valtteri Bottas gehen beim Formel-1-Grand-Prix von Österreich von den Plätzen vier und sechs ins Rennen - Keine Chance gegen Mercedes und Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Williams nach dem Freien Training zum Großen Preis von Österreich 2015 noch Optimismus versprühte, lief es im Qualifying dann nur halb so wie gewünscht. Zwar fuhr Felipe Massa auf Rang vier und ihm blieb damit ein Trainings-Debakel wie in Kanada erspart. Doch sein Rückstand auf Polesetter Lewis Hamilton war mit 0,737 Sekunden auf dem kurzen Kurs in Spielberg bereits beträchtlich. Teamkollege Valtteri Bottas fehlten fast neun Zehntelsekunden auf Hamilton. Vor ihn schob sich noch Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg mit seinem besten Qualifikationsergebnis der laufenden Saison (zur Startaufstellung).

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Zuerst das Wetter, dann gelbe Flaggen: Für Bottas lief es nicht ganz rund Zoom

Dabei gelang Massa 2014 noch ein kleines Kunststück, als er in jener Saison in Spielberg die einzige Pole-Position errang, die nicht von den Mercedes-Werkspiloten Hamilton oder Nico Rosberg herausgefahren wurde. Weitgehend gutgelaunt gibt er sich im Interview mit 'Sky Sports-F1' dennoch. "Ich glaube, dass das Qualifying positiv verlief - auf Rang vier zu starten, ist definitiv positiv. Ich glaube aber, dass wir nicht alles perfekt hinbekommen haben. Doch das weiß man bei diesen Bedingungen ohnehin nicht", ist er froh, dass er sich auf der anfänglich feuchten Strecke nicht verzockt hat.

Mit der Entwicklung der Pirellis habe man sich aber leicht vertan: "Die beste Runde auf einem Reifen war die erste und wir haben im letzten Qualifikationsabschnitt versucht, drei gezeitete Runden hinzulegen." Auf dem ersten Satz habe man hingegen versucht, zwei gezeitete Umläufe zu fahren. Das Anwärmen der Pneus mit einer gediegenen ersten fliegenden Runde habe sich nicht ganz bezahlt gemacht. Lieber hätte das Team sich auf die erste Runde konzentrieren sollen.

Bottas von Mercedes-Fehlern eingebremst

Aus Bottas' Sicht war das Qualifying durchwachsener. "Ich habe gehofft, etwas weiter vorne zu stehen", ärgert er sich darüber, dass ihm das Wetter eine sauberere Fahrt vereitelt hat. "Am Ende war der erste Versuch in Q3 nichts besonderes, beim zweiten Versuch gab es gelbe Flaggen", kamen die Ausrutscher beider Mercedes-Werkspiloten für ihn erschwerend hinzu: "Das heißt, dass DRS in der Runde auch nicht funktioniert. Heute lief es nicht in unsere Richtung, aber morgen ist schließlich der Tag, auf den es ankommt."


Großer Preis von Österreich

So setzt der 25-Jährige auf den Rennsonntag, denn das Traditionsteam aus Grove testete am Wochenende erstmals ein umfangreiches Update. Im Vorjahr sicherte man nach sich die erste Reihe, musste dann aber wegen eines zu heißen Energie-Rückgewinnungssystems die ersten beiden Positionen an Rosberg und Hamilton abtreten. 2015 will Bottas forscher sein: "Wir haben in einem Jahr viel gelernt und ich denke, dass wir uns nicht scheuen, aggressiver zu agieren. Das haben wir in der aktuellen Saison schon mehrfach gezeigt."

"Wenn du nur ein bisschen verlierst, willst zu viel und so gerät man leicht in einen Fehler." Felipe Massa

Vor schwierigen Umständen ist man allerdings nicht gefeit - auch von Fahrerseite nicht, weiß Massa: "Das ist eine sehr spezielle Strecke, auf der du Kurve eins und zwei gut hinbekommen musst. Man muss einfach die richtige Linie erwischen und darf keine Zeit verlieren. Denn wenn du nur ein bisschen verlierst, willst zu viel und so gerät man leicht in einen Fehler."

Dass Williams im vorderen Teil des Feldes verweilen wird, davon geht auch Chefingenieur Rob Smedley aus. "Unsere Autos sind in einer guten Ausgangsposition für das Rennen morgen. Das Team und die Autos haben das ganze Wochenende gut funktioniert", schildert der Brite die Arbeit mit dem überarbeiteten Boliden.