Prost über Turbomotoren: "Autos werden sehr interessant"

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Pilot Alain Prost glaubt, dass die wenigen Tests die Anpassung an die neuen Antriebseinheiten eine beispiellose Herausforderung für die Fahrer darstellen wird. Vor der Saison 2014 sind trotz der großen Veränderungen im Regelwerk der Königsklasse des Motorsports lediglich drei Tests angesetzt. Die Teams wollen im Gegenzug dazu einen Plan durchzuboxen, der limitierte Test-Tage während der Saison erlaubt.

© xpbimages.com

Die Boliden werden laut Alain Prost in der kommenden Saison "sehr interessant" Zoom

So wie es im Moment aussieht, wird die Saison 2014 mit den unter anderen neuen 1,6-Liter-V6-Turbomotoren aber die erste sein, in der die Formel-1-Teams einen großen technischen Einschnitt ohne genügend Testmöglichkeiten bewältigen müssen. "Wenn wir früher eine neue Technologie hatten, haben wir eine Menge Tests gemacht", berichtet Prost gegenüber 'Autosport'. "Heute sieht es so aus, als wenn es lediglich drei Tests zu Beginn des Jahres geben wird", sagt der 58-Jährige und fügt hinzu: "Das wird eine der größten Herausforderungen werden, es ist sehr schwierig."

Der viermalige Weltmeister, der 35 Siege mit turbobetriebenen Boliden eingefahren hat, vermutet, dass die neuen Antriebseinheiten die Reifenbehandlung verändern wird. Er ist sich aber nicht sicher, wie die Änderungen im Regelwerk im Endeffekt mit welcher Performance auf den Asphalt gebracht werden: "Es hängt von den Reifen im nächsten Jahr ab, wir wissen es also nicht." Parallelen zu seiner aktiven Zeit sieht der Franzose ebenfalls nicht: "Du kannst die Turbomotoren im kommenden Jahr nicht mit denen vergleichen, die wir in der Vergangenheit hatten, wo wir einen unglaublichen Rückstand hatten", so Prost.

Der Franzose weiß jedoch aus eigener Erfahrung sicher, dass "mit extra Power im Heck die Arbeit der Reifen unterschiedlich sein kann". Laut Prost, der aufgrund seines früher überlegten Fahrstils als "Professor" bezeichnet wird, werden unter den neuen Regularien vor allem die intelligenten Fahrer, die sich besonders für die technische Seite des Sports interessieren, aufblühen. Namen nennt der Franzose an dieser Stelle nicht, er betont jedoch: "Die Autos im kommenden Jahr werden sehr interessant."

"Wir werden einige Fahrer mit unterschiedlichen und kurioseren Fähigkeiten sehen, die näher an den Motoren und der Technologie sein werden", ist Prosts Ausblick auf die Leitungsverteilung in der kommenden Saison. "Vielleicht", so der Mann aus Saint-Chamond, "haben diese (Fahrer, Anm. d. Red.) einen Vorteil oder verstehen es besser als die anderen."