Platzen des Sauber-Deals doch nicht in Hondas Interesse?

Doch keine Trennung in beidseitigem Interesse, wie eigentlich kommuniziert? Wieso sich Honda-Mann Hasegawa vom Platzen des Sauber-Deals " sehr enttäuscht" zeigt

(Motorsport-Total.com) - Als der Motorendeal zwischen Sauber und Motorenlieferant Honda nachträglich aufgelöst wurde, sprachen sowohl Sauber-Teamchef Frederic Vasseur als auch Honda-Motorsportchef Masahi Yamamoto von einer Lösung in beidseitigem Interesse. Doch war das wirklich der Fall? Eine Frage, die nun Aussagen von Hondas Projektleiter Yusuke Hasegawa aufwerfen. "Das ist natürlich sehr enttäuschend", meint der Japaner gegenüber 'Racer', als er auf den geplatzten Deal angesprochen wird, den Vasseurs Vorgängerin Monisha Kaltenborn eingefädelt hatte.

Titel-Bild zur News: Yusuke Hasegawa

Not amused: Yusuke Hasegawa stößt der geplatzte Sauber-Deal sauer auf Zoom

"Obwohl es sich um ein Kundenprogramm gehandelt hätte und daher unser eigentliches Programm nicht so stark darunter leidet, haben wir doch mit der Möglichkeit gerechnet, mehr Motorenlaufzeit zu bekommen", erklärt der Japaner. "So hätten wir mehr Daten erhalten. Und wir hätten besser Vergleiche ziehen können, also ist es sehr enttäuschend. Darüber hinaus mussten wir auf praktischer Seite unsere Vorbereitungen abbrechen, was auch sehr schlecht."

Das klingt ganz anders als die Aussagen Yamamotos, der meinte, dass der Sauber-Deal vor allem wegen über die Motorenpartnerschaft hinausgehenden Kooperationen wie einer Teilnutzung der Fabrik oder auch der Unterstützung des Nachwuchsfahrer-Programms interessant gewesen wäre. Als die Schweizer daran nicht mehr interessiert gewesen seien, habe man sich selbst zurückgezogen.

Hasegawa selbst war laut eigenen Angaben nicht bei den Verhandlungen anwesend, die von Yamamoto geführt wurden. Er sei sich aber mit Sauber-Technikchef Jörg Zahnder über eine Zusammenarbeit einig gewesen. "Wir haben dann beide nicht glauben können, dass wir diese Zusammenarbeit im letzten Moment beenden mussten", sagt Hasegawa.

Nach dem Scheitern des Sauber-Deals gab es auch mit Toro Rosso wenig später keine Einigung. Daher wird das Team aller Voraussicht nach auch 2018 nur über McLaren als Partner verfügen, während die Herstellerrivalen von Mercedes, Ferrari und Renault mit je drei Teams arbeiten.