• 27.06.2010 10:30

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Pirelli will länger als drei Jahre bleiben

Nach 19 Jahren Pause hat Pirelli nicht vor, nur für drei Jahre in der Formel 1 zu bleiben, sondern die Italiener planen ein "mittelfristiges" Engagement

(Motorsport-Total.com) - Der künftige Formel-1-Reifenhersteller Pirelli, der am Saisonende das Monopol von Bridgestone übernehmen wird, plant ein längeres Engagement in der Königsklasse des Motorsports. Zwar wurde der Vertrag zunächst nur für drei Jahre abgeschlossen, doch das italienische Unternehmen fasst schon jetzt einen längeren Zeitraum ins Auge.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

1991 auf Benetton ist selbst Michael Schumacher schon Pirelli-Reifen gefahren

"Wir sehen es nicht als Dreijahresprogramm. Wir wollen mittelfristig weitermachen", erklärt Pirelli-Sportchef Paul Hembery in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com', das nächste Woche in voller Länge veröffentlicht wird. "Mittelfristig ist für große Unternehmen ein schwierig zu definierender Begriff, denn die Welt und die Rahmenbedingungen können sich ändern, aber unsere Absicht ist, länger als drei Jahre in der Formel 1 zu bleiben."#w1#

2011 und 2012 wird Pirelli wie bisher Reifen für 13-Zoll-Räder zur Verfügung stellen, aber 2013 sollen dann Niederquerschnittsreifen (18 Zoll) eingeführt werden. Das bedeutet, dass nach zwei Jahren für ein Jahr ein komplett neuer Reifen entwickelt werden muss, was hohe Kosten verursacht. Insofern würde es Sinn machen, das Engagement zu verlängern. "Die Teams wünschen sich ja auch Stabilität", weiß Hembery.

Für einen Reifenhersteller ist es naturgemäß schwierig, positive Schlagzeilen abzustauben, denn die Reifen werden in den Massenmedien normalerweise nur dann erwähnt, wenn sie Probleme verursachen. Doch Pirelli hat vor, ähnlich wie Bridgestone zwei sehr stark streuende Reifentypen zu jedem Rennwochenende zu bringen, um Spannung zu erzeugen und auf diese Weise einen positiven Beitrag zum Renngeschehen zu leisten.

"Wir wollen mit dem Sport zusammenarbeiten, um das Racing zu verbessern", gibt Hembery zu Protokoll und verweist auf das letzte Rennen in Montréal: "Das, was in Kanada passiert ist, ist woanders schwierig zu replizieren, aber wenn wir extremere Reifentypen anbieten können, sodass sich die Teams mehr Gedanken über die Strategie machen müssen, dann wäre das wünschenswert. Die Teams und der Promoter wünschen sich das."