• 06.05.2011 19:08

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Pirelli-Intermediate geht eher in Richtung trocken

Nach dem ersten echten Regentest spricht Pirelli-Sportchef Paul Hembery über die neuen Intermediates und die Strategien für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Das heutige Vormittagstraining in Istanbul war für die Teams die erste ausgedehnte Gelegenheit, Pirellis Regenreifen zu testen. Zwar gab es den einen oder anderen Abflug, doch die gingen nicht auf das Konto der Reifen, daher konnte Paul Hembery zufrieden Bilanz ziehen: "Die Zeiten waren schnell. Wir sind happy", so der Pirelli-Sportchef.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Intermediate

Die Schlechtwetterreifen von Pirelli hatten heute ihre erste Bewährungsprobe

Die wichtigste Erkenntnis war ohnehin nicht, das mögliche Tempo mit den Pirelli-Schlechtwetterreifen auszuloten, sondern die Teams "konnten herausfinden, wo die Grenze der Intermediates liegt. Je länger die Session dauerte, desto stärker wurde der Regen - die letzten 15 Minuten waren richtig nass", schildert Hembery. Diese Grenze genau zu lokalisieren, ist für ein mögliches Rennen bei wechselnden Wetterverhältnissen entscheidend.

"Unser Intermediate geht mehr in Richtung Trockenheit als in Richtung Nässe, also konnten sie jetzt den Punkt finden, ab wann sie Regenreifen draufschnallen müssen. Ich glaube, das ist eine wichtige Information für sie", teilt Hembery mit. "Was sie nicht bekommen haben, ist eine abtrocknende Strecke, um herauszufinden, wann sie von Intermediates auf Trockenreifen wechseln müssen. Das ist noch eine Unbekannte."

Die größte Herausforderung für Pirelli ist in Istanbul erwartungsgemäß Kurve acht. Aber: "Was wir gelernt haben, deckt sich mit unseren Erwartungen. Wir haben vor einem Monat hier getestet. Damals hatten wir keine Probleme und heute auch nicht", winkt Hembery ab und bestätigt, dass der rechte Vorderreifen der "limitierende Faktor" ist: "Ich habe noch nicht die Daten von allen Teams gesehen, aber die ersten Daten lassen vermuten, dass es der rechte Vorderreifen ist."

¿pbvin|512|3582|pirelli|0|1pb¿Was die Reifenstrategie im Rennen angeht, so wird Istanbul erwartungsgemäß eines der verschleißreicheren Wochenenden werden. Pirelli rechnet mit drei Boxenstopps, empfiehlt den Teams aber, sich während des Rennens mehrere strategische Varianten offen zu halten: "Die Teams sollten sich darauf einstellen, dass sie die Strategie vielleicht während des Rennens ändern müssen", gibt Hembery zu Protokoll.

Viel werde auch von der Asphaltentwicklung abhängen: "In der GP2 fahren 26 oder 27 Autos, in der GP3 30. Die Strecke wird sich also bis Sonntagnachmittag verändern, wenn es nicht regnet, weil so viele Autos fahren. Das wirkt sich auf den Verschleiß aus. Das müssen wir morgen nach dem dritten Freien Training evaluieren, aber ich glaube nicht, dass es weniger als drei Boxenstopps geben wird", vermutet der Brite.